Regierung entschädigt für Kundus

Angehörige der Opfer sollen Geld erhalten

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Berlin (dpa/ND). Drei Monate nach dem verheerenden Luftangriff in Afghanistan will die Bundesregierung Angehörige von zivilen Opfern nun möglichst schnell entschädigen. Das machten Regierungssprecher Ulrich Wilhelm und der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Christian Dienst, am Montag in Berlin deutlich. Bei dem von einem deutschen Oberst angeordneten Angriff vom 4. September waren bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden.

Laut »Spiegel« hat der Fliegerleitoffizier von Oberst Georg Klein sechs Bombenabwürfe verlangt. Die Besatzung der US-Kampfjets vom Typ F-15 habe aber widersprochen, berichtet das Magazin unter Berufung auf Auszüge aus dem NATO-Abschlussbericht. Es seien nur zwei Bomben nötig. In einem früheren Bericht hieß es dagegen, die US-Piloten hätten stärkere Bomben einsetzen wollen. Zudem sollen die Piloten laut »Spiegel« fünf warnende Tiefflüge vorgeschlagen haben. Der Fliegerleitoffizier habe aber verlangt, das Ziel sofort anzugreifen.

Wilhelm reagierte ferner auf CSU-Chef Horst Seehofer, der sich skeptisch zu einer möglichen Aufstockung der deutschen Truppen in Afghanistan geäußert hat. Einheitliche Linie von Koalition und Bundesregierung sei, für eine Entscheidung über mehr Soldaten die Afghanistan-Konferenz Ende Januar abzuwarten.

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