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Abschreckung

  • Lesedauer: 2 Min.

Doping im Fußball ist ein Reizthema, vor allem für Funktionäre. Positive Fälle werden meist als dummer Drogenmissbrauch spät pubertierender Jugendlicher dargestellt, und Strafen, die dem WADA-Code entsprechen würden, werden nur selten verhängt.

Neuester Fall: Europas Fußballverband UEFA sperrt Alexej Beresuzki und Sergej Ignaschewitsch von ZSKA Moskau für nur ein Spiel! Die Strafe gilt sogar bereits als verbüßt, da beide vorläufig für das Champions-League-Spiel in Istanbul gesperrt worden waren. Beide hatten Sudafed eingenommen. Das Medikament steht nicht auf der Dopingliste der UEFA, der Gebrauch muss aber angegeben werden. Das hätten Mitarbeiter nur vergessen, beteuerte der Klub.

In anderen Sportarten wären beide Sportler für Jahre aus dem Verkehr gezogen, weil abgeschreckt werden soll, der Druck der Medien zu groß ist oder beides. Nur im Fußball nicht. Wenn der Weltverband FIFA hier nicht selbst einschreitet, führt er seinen selbst proklamierten Vorreiterstatus ob des neu eingeführten Blutpasses ad absurdum.

Dass es auch anders geht, zeigt ausgerechnet China. Den asiatischen Funktionären wurde jahrelang ein zu lascher Umgang mit Doping vorgeworfen. Nun wurde dem Leichtathleten Xie Fang für nur eine verpasste Kontrolle eine Sperre von vier Jahren aufgedrückt. Das ist Abschreckung, und nur so hat der Kampf gegen Doping eine Chance. Oliver Händler

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