2400 zivile Opfer in Afghanistan
UNO-Mission verkündet traurigen Rekord
Kabul/Kandahar (dpa/AFP/ND). Der Konflikt in Afghanistan hat im abgelaufenen Jahr mehr Zivilisten das Leben gekostet als je zuvor seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001. Die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) teilte am Mittwoch in Kabul mit, 2009 sei die Zahl der getöteten Unbeteiligten verglichen mit dem Vorjahr um 14 Prozent auf 2412 gestiegen. Aufständische wie die Taliban seien für rund zwei Drittel dieser Toten verantwortlich gewesen. 25 Prozent der zivilen Opfer hätten Militäroperationen wie etwa der von der Bundeswehr angeordnete Luftangriff von Kundus verursacht. Die restlichen acht Prozent ließen sich keiner Konfliktpartei zuordnen. In Deutschland hatte besonders der von der Bundeswehr im September angeordnete Luftangriff in Kundus eine Debatte um zivile Opfer ausgelöst. UNAMA machte keine Angaben zur Zahl der zivilen Opfer bei dem Bombardement von Kundus.
Bei einer Demonstration gegen die ausländischen Truppen in Afghanistan sind nach Polizeiangaben im Süden des Landes mindestens neun Menschen getötet worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, kam es bei der Protestkundgebung im Bezirk Garmsir in der südlichen Unruheprovinz Helmand am Dienstag zu einer Schießerei zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten.
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