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Ist der Ruf erst ruiniert ...

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 1 Min.

Intrigiert es sich ganz ungeniert, möchte man in Abwandlung eines bekannten Sprichwortes sagen, betrachtet man die Vorgänge um den Chef des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Er soll nach dem Willen des FDP-geführten Gesundheitsministeriums lieber heute als morgen durch einen pharmatreuen Vertreter ersetzt werden. Immerhin hat die seit 2004 bestehende Einrichtung schon so manche Arznei oder Diagnosetechnik nach eingehender Untersuchung für zweifelhaft erklärt und den Krankenkassen damit unnütze Ausgaben erspart. Dies ist der schwarz-gelben Koalition ein gewaltiger Dorn im Auge. Die Absicht, das IQWIG umzupolen, schaffte es sogar in den inhaltlich eher mageren gesundheitspolitischen Teil des Koalitionsvertrages.

Medizinfirmen und Arzneihersteller werden wohl nicht mehr lange auf Einnahmen verzichten müssen, nur weil ein unabhängiges Institut medizinisch die Spreu vom Weizen trennt. Ein ausgewiesener Experte, von zahlreichen Wissenschaftlern unterstützt, wird durch einen ersetzt, dem Firmengewinne und Parteienklüngel mehr am Herzen liegen als eine effektivere Gesundheitsversorgung. Erst kürzlich wurde ja ein Lobbyist der Privatversicherer ins Gesundheitsministerium geholt. Man reibt sich die Augen, aber anscheinend ist in dieser Bananenrepublik alles möglich.

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