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Selters wird bestreikt

Gewerkschaft macht Druck vor Verhandlungen

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: 1 Min.
Für 5,5 Prozent mehr Lohn traten Beschäftigte hessischer und rheinland-pfälzischer Mineralbrunnen diese Woche in den Warnstreik. Vor der Verhandlungsrunde folgten sie damit einem Aufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Zu den Abfüllanlagen, in denen die Tore blockiert blieben, gehören die Selters Mineralquelle in Löhnberg (Lahn) und Oberselters Mineralbrunnen in Bad Camberg bei Limburg sowie Sinziger Brunnen und Fachinger bei Koblenz.

»Wenn gute Argumente nicht mehr überzeugen, dann vielleicht, dass die Arbeit im Versand sowie in der Produktion ruht und die Lkw sich vor dem Werkstor stauen«, sagte NGG-Sekretär Peter-Martin Cox vor den Streikenden der Selters Mineralquelle, die zum Radeberger-Konzern gehört.

Die NGG beklagt, dass sich der regionale Arbeitgeberverband bislang kompromisslos gezeigt habe, während in anderen Tarifbezirken für die Branche schon längst drei Prozent Erhöhung vereinbart seien. Als Ausgleich für die ständige Leistungssteigerung müsse »wieder etwas mehr Geld in unsere Taschen«, forderte Selters-Betriebsratsvorsitzende Lilly Eifert.

Der NGG-Bundesstreikbeauftragte Jürgen Hinzer kritisierte die Firmen Gerolstein und Hassia als »Hardliner« im Arbeitgeberlager. »Nicht die Leiharbeiter sind unsere Gegner, sondern die aggressive neoliberale Politik von Schwarz-Gelb«, rief Hinzer den Streikenden zu. In vielen Betrieben seien Leiharbeiter für Stundenlöhne von rund sieben Euro im Einsatz. Bei den Warnstreiks hätten diese jedoch keinen Streikbruch begangen. In Bad Camberg hatte der Betriebsrat in der Vergangenheit bereits die Übernahme von Leiharbeitern in ein festes Arbeitsverhältnis erreicht.

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