145 für Vancouver
DOSB nominiert weitere Athleten für Olympia
Mit dem drittgrößten Aufgebot seit der Wiedervereinigung geht die deutsche Mannschaft in Vancouver auf Medaillenjagd, nur ihre erfolgreichste Winterolympionikin Claudia Pechstein bleibt vorerst außen vor. Der Name der Eisschnellläuferin fehlte am Freitag nach der letzten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auf der Liste der 148 Athleten für die 21. Olympischen Winterspiele (12. bis 28. Februar).
Nachdem am 17. Dezember 44 Sportler benannt worden waren, kamen in der letzten Runde in Frankfurt am Main noch 101 hinzu. Den bisher 145 werden am Wochenende im Biathlon (2) und der Nordischen Kombination (1) drei weitere Sportler folgen. Somit wären es 92 Männer und 56 Frauen. Zudem erfüllten am Freitag zum Zeitpunkt der Nominierungsrunde Langläufer Josef Wenzl und der Alpine Stephan Keppler die Olympianorm. Sie dürften damit vom DOSB als Teammitglieder Nummer 149 und 150 nachnominiert werden. Zehn Härtefälle im alpinen Ski (4), Ski Freestyle, Skilanglauf und Snowboard (je 2) werden noch von der Präsidialkommission des DOSB geprüft.
Für Claudia Pechstein kann nur eine positive Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts vor dem Vancouver-Meldeschluss am 29. Januar den Start zu ihren sechsten Spielen ebnen. Die erste Voraussetzung für ihre Teilnahme erfüllte am Freitag die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG). Der Verband schlug Pechstein dem DOSB unter Vorbehalt als Vancouver-Fahrerin vor. Dieser Vorgang war im DOSB allerdings am Freitagnachmittag noch nicht bekannt.
»Dem Präsidium liegt bis jetzt kein Vorschlag der DESG vor. Jede Art von Spekulation verbietet sich. Ich glaube nicht, dass Spekulationen hilfreich werden. Das wird auch der menschlichen Dimension des Falles Pechstein nicht gerecht«, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach.
Obwohl die DESG Pechstein nur für die Teamrennen vorgeschlagen hat, schließt DESG-Präsident Gerd Heinze im Falle einer positiven Entscheidung des Schweizer Bundesgerichtes einen Einzelstart der Berlinerin »nicht aus, wenn sich die qualifizierten Athletinnen verletzen oder nicht fit sein sollten«.
Zum vorerst 141-köpfigen Betreuerteam wird Ingo Steuer gehören. Der Trainer der Paarlauf-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy hatte sich 2006 in Turin wegen seiner Stasi-Vergangenheit in die deutsche Mannschaft einklagen müssen. Er erfuhr bei der Eiskunstlauf-EM in Tallinn von seiner Berufung. »Ich freue mich riesig. Ich wäre ja auf jeden Fall dabei gewesen, aber im deutschen Team zu stehen, ist immer am schönsten.« SID/ND
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