NATO sucht Geld für Afghanistan
Aufbau einer Armee soll Abzug ermöglichen
Istanbul (dpa/ND). Der Aufbau der afghanischen Armee gilt als Voraussetzung, um wie geplant ab 2013 schrittweise aus Afghanistan abziehen zu können. In dieser Summe sind zusätzliche Ausgaben der 28 NATO-Staaten für die ebenfalls benötigten Armee- und Polizeiausbilder noch nicht enthalten.
Dies geht aus Unterlagen für ein Treffen der NATO-Verteidigungsminister vom Donnerstag in Istanbul hervor. Die Minister mussten über Einsparmöglichkeiten ebenso wie über zusätzliche Zahlungen reden. Im Kreis der 28 NATO-Verteidigungsminister zeichnete sich nach Angaben von Diplomaten am Donnerstag noch keine Einigung über mögliche Sparmaßnahmen ab. Höchst umstritten sei auch die Frage, wie eine mögliche »Sonderumlage« auf die Bündnispartner verteilt werden könnte. Deutschland, das etwa 16 Prozent des NATO-Haushalts finanziert, sei ebenso wie andere große Zahler dagegen, diesen Schlüssel einfach auf mögliche Zusatzzahlungen anzuwenden, hieß es. Entscheidungen wurden nicht erwartet.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bestätigte die Ende Januar in London beschlossene Einrichtung eines Sonderfonds, mit dem die Wiedereingliederung von ehemaligen Kämpfern der radikal-islamischen Taliban in die afghanische Gesellschaft gefördert werden soll. Deutschland gehört neben Japan, Spanien und Australien zu den ersten Ländern, die Geld für den Fods bereitgestellt haben. Es gehe nicht darum, »die Taliban zu bestechen, nur damit wir Frieden haben«, sagte Rasmussen. Er machte keine Angaben über die finanzielle Gesamtausstattung des Fonds. Deutschland hat für die nächsten fünf Jahre zehn Millionen Euro jährlich versprochen, Australien 22 Millionen.
Im nordafghanischen Kundus begann am Donnerstag die Verteilung von Hilfspaketen der Bundeswehr an bedürftige Familien. Foto: dpa
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