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Zu loben

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: 2 Min.

Freiwillig ist man eingestiegen in einen steil abfallenden Saal, mit Stufen zum Stolpern, stickig-warmer Luft. Sitzt in unbequemer Enge, starrt auf eine 16 mal 9 Meter große Wand, hält die Luft an, plötzlich getaucht in Dunkelheit. Sitzt ohne Ellenbogenfreiheit, zusammengepfercht mit Nachbarn, die man nicht kennt oder die man sonst nicht riechen kann oder mag. Warum? Was erhofft man sich? Man sitzt im Kino, allein mit einem Film, und ist doch Teil eines Ganzen. Ist Part einer Gruppe Reisender in andere Welten, in anderer Menschen Leben. Ist unter Gleichgesinnten, deren Neugier auf Film der eigenen ähnlich ist. Sinn dieses Zusammenseins für wenige Stunden ist auch: ein Erlebnis von Gemeinschaft unter einem »wirtlich Dach«, wofür alle »von fernher« gezogen kamen: Heute beginnen die 60. Internationalen Filmfestspiele von Berlin.

Toll ist die Berlinale mit ihren Bären-Wettkämpfen, die das Publikum mitfiebernd begleitet, sie ist das größte Besucherfestival der Welt. Denn über die knapp zwei Dutzend offiziellen Wettkämpfer hinaus zeigen die Jubiläums-Festspiele rund 400 Filme nicht bloß für professionelle Kreise. Sie bieten über 250 000 Karten zum Eintritt in die Filmvorführungen für jedermann. Kurz ist die Berlinale, sie dauert elf Tage (und zehn Nächte) – eigentlich schade.

Aber wie sagte schon der alte Medienwissenschaftler Johann Wolfgang Goethe? »Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn.« Na, dann los!

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