USA gewinnen Algarve Cup

Deutsche Mannschaft trotz Finalniederlage zufrieden mit Turnierleistung

  • Lesedauer: 3 Min.

Finale verloren, Erkenntnisse gewonnen: Nach dem 2:3 (1:2) der deutschen Fußballerinnen im Endspiel des Algarve Cups gegen die USA hielt sich die Enttäuschung von Trainerin Silvia Neid in Grenzen. »Es wäre doch schlecht, wenn wir nichts mehr hätten, woran wir arbeiten können«, sagte Neid nach der ersten Niederlage zu Beginn der Vorbereitung auf die WM 2011 in Deutschland mit einem Lächeln im Gesicht.

In der Tat gab es für die Welt- und Europameisterinnen trotz der Pleite gegen den Olympiasieger keinen Grund zur Trauer. Neid, die in Portugal personell und taktisch viel experimentierte, scheint 16 Monate vor den Titelkämpfen mit ihrer Mannschaft den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Schließlich hatte die deutsche Auswahl trotz ständiger taktischer Wechselspiele die Gruppenspiele gegen Dänemark (4:0), Finnland (7:0) sowie China (5:0) souverän gewonnen und sich in toller Form präsentiert. Hätte das ersatzgeschwächte Team die ersten 30 Minuten im Finale nicht verschlafen, wäre ein Erfolg im Duell der Rekordweltmeister möglich gewesen.

»Wir haben trotz der Finalniederlage ein wunderbares Ergebnis erzielt. Der Algarve Cup hat seinen Zweck erfüllt. Wir haben viel probiert und viel gesehen«, erklärte Neid: »Wir wissen auch, dass wir noch viel zu tun haben. Aber wir haben viele Alternativen, der Konkurrenzkampf ist eröffnet. Bei der wollen wir eine flexible Mannschaft haben und nicht auf einzelne Spielerinnen angewiesen sein.«

Mittlerweile ist die deutsche Mannschaft, die zum dritten Mal im Finale des Algarve Cups stand und das Turnier vor vier Jahren gewonnen hatte, auch nicht mehr auf die stürmende Birgit Prinz angewiesen. Die Rekordnationalspielerin wurde von Neid im defensiven Mittelfeld eingesetzt und überzeugte auf der neuen Position.

»Birgit war sehr präsent. Was sie gemacht hat, hatte Hand und Fuß. An ihr müssen die anderen erst einmal vorbeikommen«, meinte die Trainerin, die noch ein Jahr weiter experimentieren möchte. Auch Prinz selbst konnte sich mit ihrer neuen Rolle anfreunden: »Ich habe nichts gegen die Position.«

Prinz kann den Part der Mittelfeldstrategin auch deshalb übernehmen, weil die deutsche Mannschaft im Sturm keine Probleme hat. Dafür sorgt EM-Torschützenkönigin Inka Grings, die an der Algarve sieben Treffer erzielte.

Die Torjägerin sieht nicht nur sich, sondern die gesamte Mannschaft auf einem guten Weg. »Es war gut zu sehen, wie wir uns mit allen 20 Spielerinnen im Kader gefunden haben. Wir haben schließlich viel vor im nächsten Jahr«, sagte Grings, die auch gegen die USA zweimal traf (40./75.). Auch die Niederlage nach Gegentreffern von Carli Lloyd (18.), Abby Wambach (22.) und Lauren Cheney (69.) war für Grings aufschlussreich: »Wir haben gesehen, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind.« SID/ND

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