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»Die Spieler sind verunsichert«

Hansas neuer Trainer Thomas Finck über die prekäre Lage in Rostock

  • Lesedauer: 3 Min.
Der FC Hansa Rostock steckt in der Krise und hat nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Kellernachbarn Ahlen nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Nach der Entlassung von Trainer Andreas Zachhuber übernahm dessen Assistent THOMAS FINCK. Doch auch dem 40-Jährigen gelang in drei Spielen noch kein Sieg. Für ND sprach ALEXANDER LUDEWIG mit dem gebürtigen Rostocker.

ND: Herr Finck, Sie haben als Co-Trainer unter Andreas Zachhuber gearbeitet und mit ihm in der Vorsaison den FC Hansa vor dem Abstieg gerettet. Wie sehen Sie seine Entlassung?
Finck: Die Entscheidung kam auch für mich überraschend und hat mir wehgetan. Wir haben sehr gut miteinander gearbeitet, und ich schätze Andreas Zachhuber als Mensch und Trainer sehr.

Dann haben Sie übernommen. Hätte ein neuer Trainer von außen nicht mehr frischen Schwung bringen können?
Der erhoffte Effekt des Trainerwechsels ist nicht eingetreten. Aber ob das bei jemandem, der den Klub nicht kennt, anders gewesen wäre, ist Spekulation. Und es wäre nur ein Argument. Ich habe den Vorteil, die Spieler zu kennen und brauche keine Eingewöhnungszeit.

Wie ist es nach der Negativserie um den Zustand der Mannschaft bestellt?
Die Situation ist schon schwierig, und man spürt die Verunsicherung der Spieler.

Wie gehen Sie dagegen an?
Ich habe viele Einzelgespräche geführt und versuche, die Spieler stark zu reden. In der Spielanalyse zeige ich ihnen zudem die positiven Sachen. Wir brauchen einfach mehr Selbstvertrauen.

Lässt sich die Situation nur mit gutem Zureden verbessern?
Nein, wir trainieren natürlich auch gezielt, um unsere Schwächen vor allem in der Offensive abzustellen. Doch nach solch einer Negativserie läuft viel über den Kopf. Mit unserem Kader können wir eigentlich eine gute Rolle in der Liga spielen und haben auch eine vernünftige Hinserie gespielt.

Da waren sie auf Platz 13. Viele erwarten mehr vom FC Hansa.
Unser Ziel war Platz acht bis zwölf. Dazu stehe ich immer noch.

Unter Andreas Zachhuber wurden in der Winterpause vier neue Spieler verpflichtet. Sie haben zuletzt keinen davon eingesetzt. Sind es Fehleinkäufe?
Nein. Die Transfers waren ein Vorgriff auf die kommende Saison. Wir haben gehofft, dass sie uns schon jetzt weiterhelfen können. Doch der Trainingsrückstand der drei Skandinavier ist noch zu groß, ihre Saison endete bereits im November.

Hansas Restprogramm ist sehr schwer. Wie zuversichtlich sind Sie, den Klassenerhalt zu schaffen?
Ich gehe fest davon aus, dass wir nicht absteigen. Wir haben es noch selbst in der Hand, die Gegner sind egal. In der 2. Liga ist viel möglich.

Sie sind nun schon 34 Jahre bei Hansa Rostock. Können Sie sich ihren Verein in der Drittklassigkeit vorstellen?
Damit beschäftige ich mich überhaupt nicht. Ich will konzentriert arbeiten und eine positive Stimmung erzeugen. Die brauchen wir jetzt.

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