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Fernsehen: Braucht man jetzt mehrere Fernseher zu Hause?

Verbraucher

  • Lesedauer: 3 Min.

Nach den Privatsendern strahlen nun auch das Erste und das ZDF ihre Programme im sogenannten HDTV-Format aus. Die Zuschauer sollen dank dieses hochauflösenden Fernsehens klarere und schönere Bilder sowie einen kinoreifen Ton erhalten. Für den Empfang der als Fernsehen der Zukunft beworbenen Bilder ist aber moderne Technik notwendig.

Was ist hochauflösendes Fernsehen?

Hochauflösendes Fernsehen, auf Englisch High Definition Television – abgekürzt HDTV. Bei dieser Technik setzen sich die Fernsehbilder aus mehr einzelnen Bildpunkten zusammen. Dadurch sind sie detailgenauer und somit schärfer, was sich gerade bei großen Fernsehern lohnt. Zudem liefert HDTV einen besseren Ton als klassisches Fernsehen – wie bei DVD soll Raumklang wie im Kino möglich sein.

Welche Sender strahlen in HDTV aus?

Bislang senden RTL, Vox, Sat.1, ProSieben, Kabel1, Arte, einige Spezial-Kanäle und teils der Bezahlsender Sky in HDTV – seit Februar nun auch das Erste und ZDF.

Wie HDTV zu empfangen?

Bislang ist HDTV vor allem über Satellit zu empfangen, auch die RTL-Gruppe, ProSieben, Sat.1 sowie ARD und ZDF setzen darauf. Kabel Deutschland hat das Erste, ZDF und Arte in sein Angebot aufgenommen, die großen Privatsender sind dort nicht zu sehen. Auch bei anderen Betreibern ist die Auswahl bislang eingeschränkt. Zudem bieten einige Internetanbieter bei ihrem Fernsehen im Netz teils HDTV.

Wird Fernsehen jetzt teurer?

Zunächst einmal nicht: Die öffentlich-rechtlichen Sender strahlen ihre HDTV-Angebote unverschlüsselt aus. Die Privatsender verschlüsseln ihre Programme, im ersten Jahr ist HDTV aber noch kostenlos. Später könnten dann etwa 50 Euro jährlich fällig werden. Sky ist ohnehin ein Bezahlsender und verlangt für HDTV Extragebühren. Auch für Spezialprogramme verlangen Kabelanbieter zum Teil mehr Geld.

Braucht man nun einen neuen Fernseher?

Klassische Röhrenfernseher können HDTV nicht darstellen. Die meisten Flachbildfernseher sind dafür hingegen geeignet. Auskunft darüber geben die Logos »HD ready« und »HDTV«. Problemlos nutzen können das hochauflösende Fernsehen aber nur Besitzer eines Gerätes mit dem Logo »HDTV« – das hat den nötigen Empfänger eingebaut. Alle anderen benötigen ein Extra-Empfangsgerät, eine sogenannte Set-Top-Box, die das »HDTV«-Logo tragen muss. Sie wird zwischen Fernseher und den Anschluss – also die Satellitenschüssel, den Kabelanschluss oder die Telefondose – gehängt.

Sollte man sich jetzt ein neues Gerät kaufen?

Experten raten, noch etwas zu warten. Für Probleme sorgt nämlich die Verschlüsselung der Privatsender: Um die Programme zu entschlüsseln, ist ein Kartenleser mit der sogenannten HD+-Technik nötig. Entsprechende Set-Top-Boxen oder Rekorder sind bislang aber kaum erhältlich, wie Nico Jurran von der Fachzeitschrift »c't« sagt. Schwierig wird es vor allem für Verbraucher, die schon einen HDTV-Fernseher oder eine Set-Top-Box für HDTV besitzen. Diese brauchen meist einen Extra-Kartenleser für das Dekodieren. Viele Geräte sind bislang aber mit einer anderen Technik zur Entschlüsselung ausgerüstet – dem sogenannten CI-Standard. Hier ist bislang unklar, ob damit das private HDTV ohne Einschränkungen empfangen werden kann.

Kann man mit den neuen Geräten dann auch noch klassische Sender sehen?

Ja, die modernen Fernseher und Empfangsgeräte ermöglichen es problemlos, auch die klassischen niedrig auflösenden Bilder zu empfangen. Und wer seinen alten Fernseher behalten will, kann das auch einfach tun: Alle Sender strahlen ihre Programme auch weiterhin in der alten, geringeren Auflösung aus.

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