Die Gene der Trüffeln
Als »Schwarzer Diamant« wird die Perigordtrüffel bezeichnet. Der kostbare Speisepilz wächst vor allem in Frankreich, Italien sowie Spanien und gilt weltweit als Delikatesse. Nun hat ein Team von Forschern aus Frankreich und Italien das Genom der Perigordtrüffel Tuber melanosporum Vittad. entziffert. Dabei entdeckte der am Projekt beteiligte Göttinger Chemiker Richard Splivallo Gene, die vermutlich an der Entstehung des Trüffelgeschmacks beteiligt sind. »Nach einer ersten Analyse des Genoms nehmen wir an, dass Trüffel die meisten Stoffe, die ihr Aroma ausmachen, selbst produzieren. Dabei handelt es sich um schwefelhaltige Verbindungen und andere kleine Kohlenwasserstoffmoleküle, die vermutlich beim Abbau von Aminosäuren entstehen«, erläutert Splivallo. Wissenschaftler hatten bisher angenommen, dass in dem Speisepilz lebende Bakterien oder Hefen diese Geschmackstoffe produzieren.
Mit rund 125 Millionen Basenpaaren ist das Genom von Tuber melanosporum das größte bisher sequenzierte Pilzgenom. Das in der Online-Ausgabe des Fachblatts »Nature« (DOI: 10.1038/nature08867) vorgestellte Genom besteht aus lediglich 7500 Genen mit nur sehr wenigen ähnlichen Genen (Multigenfamilen) und unterscheidet sich deutlich vom Genom anderer Schlauchpilze. ND
Foto: Universität Göttingen
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