Hamburg auf dem Weg zum Titel-Hattrick

Handball: Nach 2006 zum zweiten Mal DHB-Pokalgewinner in einem mitreißenden Finale

  • Lesedauer: 3 Min.

Von Martin Kloth (dpa), Hamburg

Der HSV Hamburg hat mit dem Gewinn des DHB-Pokals Teil eins seiner Mission »Titel-Hattrick« erfüllt. In einem mitreißenden Endspiel nutzte der Bundesligaerste am Sonntag seinen Heimvorteil und besiegte die Rhein-Neckar Löwen nach Verlängerung mit 34:33 (30:30, 15:15). 13 104 begeisterte Zuschauer feierten in der ausverkauften Color Line Arena eine riesige Handballparty und den Siegtorschützen Krzysztof Lijewski. Der neunte und letzte Treffer des überragenden Hamburgers in der 70. Minute entschied eine hochklassige und von der ersten bis zur letzten Sekunde spannende Begegung, die eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Auf Seiten der Mannheimer warf Olafur Stefansson (8/5) die meisten Tore.

Durch den zweiten Pokalsieg nach 2006 kann der HSV Hamburg erstmals auch den Titel-Dreierpack aus Pokal, Meisterschaft und Champions League schaffen. »Wir können sehr stolz sein«, strahlte HSV-Trainer Martin Schwalb, der nach dem Schlusspfiff wie wild auf dem Parkett tanzte. »Das war ein phänomenales Handballspiel. Wir haben am Ende das Quäntchen mehr Glück gehabt«, meinte Torwart Johannes Bitter. Sein Coach richtete schnell den Blick wieder auf den Meisterschafts-Endspurt und die Champions League: »Die Spieler dürfen sich heute freuen, und dann geht es weiter.«

Im Halbfinale hatten die Hamburger mit 37:32 gegen den TuS N-Lübbecke gewonnen, die Löwen hatten sich mit 31:21 gegen den VfL Gummersbach durchgesetzt. Der vorjährige Pokalsieger THW Kiel war im Viertelfinale an Gummersbach gescheitert. Im »kleinen Finale« siegte der Bundesliga-Aufsteiger TuS N-Lübbecke überraschend gegen den Vorjahrsfinalisten Gummersbach mit 29:26 und erkämpfte damit die Chance auf die erste Europacup-Teilnahme seit 1999. »Die Europacup-Situation ist etwas diffus. Lübbecke hat einen Europacupplatz noch nicht sicher«, dämpfte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL, den Jubel des Pokal-Drittplatzierten.

Im Gegensatz zum Halbfinale am Vortag mit einer schnellen 8:1-Führung gelang dem HSV im Endspiel kein Blitzstart. Keine Mannschaft konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Die Mannheimer ließen sich von der Heimspiel-Atmosphäre des HSV nicht beeindrucken. Zum Schluss der regulären Spielzeit spitze sich das Geschehen zu: Nach wechselnden Führungen warf Torsten Jansen Hamburg 17 Sekunden vor Schluss in Front, doch Uwe Gensheimer rettete die Löwen 14 Sekunden später in die Verlängerung.

Auf Seiten der Hamburger spielte der am Vortag geschonte Krzysztof Lijewski groß auf und vertrat seinen Bruder Marcin, der im Halbfinale als zehnfacher Torschütze geglänzt hatte, gleichwertig. Wie ihre Landsleute Karol Bielecki, Slawomir Szmal, Grzegorz Tkaczyk, Michal Jurecki, Artur Siodmiak und Tomas Tluczynski trugen die beiden Lijewskis auch am Finaltag Trauerflor zum Gedenken an den am Sonnabend bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski. Das Turnier hatte deswegen mit einer Schweigeminute begonnen.

DHB-Pokal: Final Four der Männer

Halbfinale

Rhein-Neck. Löwen - VfLGummersbach

31:21 (14:10)

HSV Hamburg - TuS N-Lübbecke

37:32 (17:13)

Spiel um Platz 3

N-Lübbecke - Gummersbach

29:26 (15:12)

Finale

Hamburg - Rhein-Neckar 34:33 n. V.

(30:30, 15:15)

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