Hertha kann sich kaum noch retten

Berliner schaffen trotz zweimaliger Führung in Frankfurt nur ein 2:2 und verpassen den Anschluss

  • Eric Dobias, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Der fünfte Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte rückt unaufhaltsam näher, reden möchte bei Hertha BSC darüber aber noch niemand. Nach dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt am Sonntagabend bemühten die Berliner Durchhalteparolen, die angesichts des knüppelharten Restprogramms eher wie das berühmte Pfeifen im Walde klangen. »Unsere Chance besteht darin, dass wir keine haben«, sagte Manager Michael Preetz und Trainer Friedhelm Funkel versprach: »Wir werden nicht aufgeben und das Letzte aus uns herausholen. Wir werden alles versuchen, das Unmögliche noch möglich zu machen«

Die Zahlen sprechen klar gegen den Tabellenletzten. Und in den letzten drei Saisonspielen geht es gegen Schalke, Leverkusen und Bayern München. »Da helfen nur noch Siege«, meinte Preetz, der sich auf der langen Bahn-Heimreise intensive Gedanken über die sportliche Zukunft des Vereins gemacht haben dürfte. Denn nach dem Rückschlag im Abstiegskampf müssen die Planungen für die 2. Liga hinter den Kulissen vorangetrieben werden.

Letztmals musste Hertha 1991 den Gang nach unten antreten, die Rückkehr gelang erst sechs Jahre später. Dieses Mal kann das Ziel im Falle des Abstiegs nur der sofortige Wiederaufstieg sein, was durch die angespannte Finanzlage mit über 30 Millionen Euro Schulden jedoch erschwert würde.

Ob Funkel die Berliner in die 2. Liga begleiten würde, steht nicht fest. »Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Mein Vertrag gilt nur für die Bundesliga«, erklärte der Trainer. Funkel richtet den Blick auf den kommenden Spieltag, an dem es für die Hertha um Alles oder Nichts geht. »Warum sollen wir gegen Schalke nicht gewinnen. Irgendwann muss der Heimspielfluch doch zu Ende gehen.« Der einzige Heimsieg liegt über acht Monate zurück: Am 1. Spieltag gelang ein 1:0 gegen Hannover 96.

Die Hypothek der Hinrunde, als nur sechs Punkte gesammelt wurden, wiegt schwer. »Wir haben seit Januar praktisch nur noch Endspiele. Das ist mental schwer zu verkraften«, sagte Preetz. Dies wurde auch in Frankfurt deutlich, wo die Gäste zwei Führungen durch Gojko Kacar (17.) und Raffael (43.) nicht ins Ziel retten konnten. Ümit Korkmaz (37.) und Marco Russ (63.) beendeten mit ihren Treffern die Berliner Hoffnungen auf den Anschluss in der Tabelle.

Frankfurt - Hertha BSC 2:2 (1:2)

1. Bayern München 31 65:28 63
2. FC Schalke 04 31 52:29 61
3. Werder Bremen 31 67:39 54
4. Bayer Leverkusen 31 60:36 54
5. Borussia Dortmund 31 49:36 53
6. VfB Stuttgart 31 46:38 50
7. Hamburger SV 31 50:35 48
8. VfL Wolfsburg 31 60:55 46
9. Eintracht Frankfurt 31 42:46 45
10. FSV Mainz 05 31 31:37 44
11. 1. FC Köln 31 31:38 37
12. Mönchengladbach 31 40:52 37
13. 1899 Hoffenheim 31 36:39 35
14. 1. FC Nürnberg 31 29:51 28
15. VfL Bochum 31 32:56 28
16. SC Freiburg 31 29:56 28
17. Hannover 96 31 34:63 27
18. Hertha BSC 31 32:51 23

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal