Soziale Netzwerke: Zum eigenen Schutz sparsamer Umgang mit Daten

Internet

  • Lesedauer: 3 Min.

Die Stiftung Warentest hat bei sozialen Internet-Netzwerken teils gravierende Mängel bei Datenschutz und Datensicherheit festgestellt. Datenschützer raten Verbrauchern, auf den Online-Plattformen nicht zu viel von sich preiszugeben, weil unklar ist, wer die Informationen liest. Zu ihrem eigenen Schutz sollten sich Nutzer von Facebook, MySpace und Co. deswegen mit der Funktionsweise der Netzwerke vertraut machen.

Was sind soziale Netzwerke?
Soziale Netzwerke sind Internet-Angebote, mit deren Hilfe Nutzer mit anderen Personen in Kontakt treten und Inhalte wie Textnachrichten oder Fotos austauschen können. Die Netzwerke können zur Kontaktpflege dienen, zur Suche nach alten Bekannten oder zum Aufbau beruflicher Verbindungen. Bekannte Anbieter sind etwa Facebook, MySpace, StudiVZ oder Lokalisten.

Welche Gefahren bestehen durch die Angabe privater Daten in den Netzwerken?
Netzwerk-Nutzer leben grundsätzlich mit dem Risiko, zu viel von sich preiszugeben. Anwender müssen bei sozialen Netzwerken in der Regel ein sogenanntes persönliches Profil mit Kontaktdaten von sich anlegen, um mit anderen in Verbindung treten oder gefunden werden zu können. Aber auch beim Versand von Mitteilungen oder beim Schreiben von Nachrichten an »Pinnwände« oder »Schwarze Bretter« hinterlassen die Nutzer Spuren. Diese Daten können auch für Dritte wie etwa Arbeitgeber von Bedeutung sein, für die sie eigentlich nicht bestimmt sind.

Wie können sich Nutzer vor diesen Risiken schützen?
Nutzer sozialer Netzwerke sollten sich genau mit den Datenschutz-Einstellungen vertraut machen. Sie haben oft viele Möglichkeiten, ihre Informationen vor dem Zugriff durch Dritte zu schützen. Häufig kann auch der Zugriff von Internet-Suchmaschinen auf die Nutzerprofile ausgeschlossen werden. Problem ist, dass die Datenschutz-Einstellungen häufig nicht einfach zu finden sind. Datenschützer empfehlen, nicht den richtigen Namen in den Netzwerken anzugeben, sondern ein Pseudonym, um für unerwünschte Kontakte nicht auffindbar zu sein. Das Telemediengesetz gibt Nutzern ein Recht darauf.

Welche Daten sollten in den Netzwerken veröffentlicht werden?
Nutzer müssen in sozialen Netzwerken zwei Grundsatzentscheidungen treffen: Welche Daten gebe ich an – und wer darf die Daten lesen?

Wer die Netzwerke etwa zur Jobsuche nutzt, sollte einen kleinen Einblick in seine persönlichen Interessen geben. Kritisch können aber etwa Fotos aus dem Privatleben sein.
Wurde gegen den Willen ein Foto der eigenen Person veröffentlicht, haben Nutzer einen Rechtsanspruch, dass der Inhaber des Fotos das Bild entfernt. Dafür genügt eine schriftliche Bitte mit einer Löschfrist, ein Anwalt muss nicht gleich eingeschaltet werden.

Der sicherste Datenschutz aber ist immer noch, gar nichts zu veröffentlichen.

Weitere Informationen im Internet unter
www.bsi-fuer-buerger.de
www.surfer-haben-rechte.de
www.verbraucher-sicher-online.de
und www.klicksafe.net

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal