Barmer GEK gegen Zusatzbeiträge
Kassen-Chefin Fischer für die Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes
Ulm/Wuppertal (AFP/ND). Deutschlands größte Krankenkasse, die Barmer GEK, hat Berichten widersprochen, wonach sie spätestens im kommenden Jahr einen Zusatzbeitrag einführen wird. Die Kasse sei »finanziell gut aufgestellt«, weshalb Zusatzbeiträge nicht auf der Agenda stünden, erklärte ein Sprecher der Barmer GEK. Die Krankenkasse schloss aber einen solchen Schritt nicht grundsätzlich aus.
Alle Kassen müssten über zusätzliche Beiträge der Versicherten nachdenken, wenn sich an der Ausgabendynamik nichts ändere, die Unterdeckung des Gesundheitsfonds bestehen bleibe und die Politik nicht weitere Einsparmaßnahmen beschließe, erklärte der Sprecher weiter. Die Barmer GEK halte die einseitige Belastung der Versicherten durch Zusatzbeiträge aber für falsch und plädiere für Kosteneinsparungen und eine gerechte Verteilung der Lasten.
Die Krankenkassen-Vorsitzende Birgit Fischer hatte der »Südwest Presse« gesagt, wenn das Defizit größer werde, müsse jede Kasse spätestens im nächsten Jahr einen Zusatzbeitrag erheben. In diesem Jahr hänge dies davon ab, ob weitere Kostensenkungsmaßnahmen etwa im Arzneimittelbereich wirksam würden. Angesichts des drohenden Defizits aller gesetzlichen Kassen im nächsten Jahr sprach sich Fischer dafür aus, den allgemeinen Beitragssatz notfalls schon 2011 zu erhöhen. Die Politik müsse dringend diskutieren, ob eine Erhöhung des Satzes frühzeitig nötig sei, sagte die Barmer-GEK-Chefin. Das würde den enormen Anstieg der Zusatzbeiträge stoppen und die Belastung auf breitere Schultern verteilen.
Die Barmer GEK war Anfang des Jahres durch die Fusion der Barmer und der Gmünder Ersatzkasse (GEK) entstanden. Sie hat mehr als acht Millionen Versicherte.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.