Premiere für junge Komponisten

Zum 21. Mal findet in Halberstadt die Orchesterwerkstatt für Nachwuchstalente statt

  • Uwe Kraus, Halberstadt
  • Lesedauer: 2 Min.
Junge Komponisten hatten in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) in dieser Woche wieder einmal die Möglichkeit, ihre Werke mit professionellen Musikern zu proben. Heute sind sind einige Uraufführungen zu erleben.

Zum Auftakt der 21. Orchesterwerkstatt junger Komponisten griffen die Teilnehmer zu Akkordeon und Oboe, E-Gitarre, Waldhorn, Cello und Schlagzeug, um sich mit dem Stück »In C« von Terry Riley »warm zu machen«. Drei Tage lang saßen sie dann über ihren eigenen Kompositionen. Ulrike Dietrich, die Direktorin des Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt, spricht von einem Puzzle, das immer mehr wächst, wenn sie von der Werkstatt redet, die 2010 zum zweiten Mal mit dem Wettbewerb »Ich komponiere für großes Orchester« verbunden ist. »Die größten Puzzle-Teile, die sich fügten, waren bisher Nordharzer Städtebundtheater, die Stadt Halberstadt und der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt.«

Ulrike Dietrich und Johannes Rieger freut es, dass nun auch die Deutsche Orchesterstiftung für mindestens zwei Jahre zu den Weggefährten der Werkstatt gehört und für die kommenden zwei Jahre jeweils einen Preis von 1000 Euro ausgeschrieben hat. Ein weiterer Jungkomponist erhält heute den 500-Euro-Scheck des städtischen Andreas-Werckmeister-Preises. Johannes Rieger, seit 2009 Intendant des Nordharzer Städtebundtheaters, gilt als ein Mann mit Faible für die Nachwuchsmusik. »Die Orchesterwerkstatt frönt kein Mauerblümchen-Dasein mehr wie vor zehn Jahren, als ich hier erstmals am Pult stand«, sagt er. Damals saßen neben den Beteiligten höchstens einige Familienangehörige und Freunde im Großen Haus seines Theaters, als die Komponisten den großen Moment der Uraufführung ihrer Werke erlebten. Inzwischen gelten längst Besuche der Jung-Komponisten bei Altersgefährten in den Halberstädter Gymnasien, wie gestern im ehrwürdigen »Martineum«, als Normalität. Und das heutige Abschlusskonzert ist fast ausverkauft.

An den fünf bis acht Minuten langen Stücken, die erklingen werden, wurde in den letzten Tagen hart gearbeitet. »Es werden ja keine komplett fertigen Partituren für Orchester eingereicht«, erklärt Johannes Rieger. Er sieht in der fortschreitenden Technisierung eine Gefahr. »Die jungen Leute setzen sich oft an den Computer mit dem Notenprogramm. Der gibt nicht wie ein Rechtschreibprogramm Alarm, wenn etwas nicht spielbar ist«, sagt Rieger

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