Spielverderber

Bernd Kammer sucht die Fanmeile

  • Lesedauer: 1 Min.

Erinnert sich noch jemand an den Berliner Sommer 2006? Na klar, Fußball-WM, Sommermärchen, Public Viewing, die Stadt im Ausnahmezustand. Jetzt steht eine Neuauflage bevor, natürlich eine Nummer kleiner, der WM-Ball rollt ja ein wenig fern von Berlin. Trotzdem schwappt die Begeisterung schon wieder ziemlich hoch, worauf nicht nur die Beflaggung der Autos, der Run auf den Fahnen-Laden am Alex und die Urlaubspläne der Kollegen hindeuten.

Nur der Senat hat sich vom Enthusiasmus der Fans noch nicht so richtig anstecken lassen und versucht sich als Spielverderber. Die Fanmeile wird nach jwd vors Olympiastadion verlagert, erst zur zweiten Halbzeit ab 23. Juni soll sie wieder auf der Straße des 17. Juni ihr Heimspiel haben. Allerdings nicht am Brandenburger Tor, da fürchtet der Senat Verkehrsprobleme.

Dabei sind die Erfahrungen von 2006 ganz andere, als die Berliner ohne zu Murren den Fans ganze Straßenzüge überließen, der Autoverkehr um fünf Prozent zurückging und der Fahrradverkehr um 25 Prozent zunahm. Mancher setzte sich nur noch für Jubelkorsi ins Auto. Die schwarz-rot-golden oder wie auch immer geflaggte Fanmeile bescherte der Stadt kein Verkehrschaos, sondern Lebendigkeit in der City. Auf einem amerikanischen Reise-Internetportal wurde Berlin daraufhin als bester Ort »zum Spaß haben und feiern« gewählt. Schön war's.

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