Flüchtlinge kehren zurück nach Kirgistan

Vor Referendum neue Unruhen befürchtet

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Mehrere zehntausend kirgisische Flüchtlinge sind in den vergangenen Tagen aus Usbekistan in ihre Heimat zurückgekehrt.

Bischkek (AFP/dpa/ND). Nach kirgisischen Angaben überquerten mehr als 46 000 Menschen bis Mittwochmorgen die Grenze zwischen Usbekistan und Kirgistan. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR teilte mit, Helfer hätten »eine bedeutende Anzahl« von Rückkehrern gesehen. Internationalen Hilfsorganisationen zufolge waren über 100 000 Menschen vor der Gewalt im zentralasiatischen Kirgistan ins westliche Nachbarland Usbekistan geflüchtet; Weitere 300 000 Kirgisen flohen aus dem unsicheren Süden in andere Landesteile. Bei den Unruhen vor knapp zwei Wochen kamen nach offiziellen Angaben 251 Menschen ums Leben, die kirgisische Übergangsregierung schätzt die Opferzahl jedoch zehn Mal höher ein.

Beobachter befürchten neue Ausschreitungen vor dem Verfassungsreferendum am Sonntag. Wie die Wahlkommission in Bischkek mitteilte, wird die Volksabstimmung weitgehend ohne Beobachtung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa stattfinden. Wegen der angespannten Sicherheitslage werden statt der geplanten 300 Wahlbeobachter nur 36 ständig in Kirgistan stationierte OSZE-Beobachter die Vorbereitungen des Referendums überwachen.

Unterdessen hat die kirgisische Justiz erste Strafprozesse wegen Mordes und Bandenkriminalität eingeleitet.

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