Das große Buhlen beginnt

Wer gut spielt, kommt weit: Deutschlands Spieler im Visier ausländischer Spitzenklubs

  • Marc Schmidt, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Scheichs von Manchester City jagen Angreifer Lukas Podolski, der englische Doublegewinner FC Chelsea will Sami Khedira, Italiens Rekordmeister Juventus Turin hat seine Fühler nach Dennis Aogo ausgestreckt: Die deutschen Nationalspieler wecken nach ihren bislang grandiosen Leistungen bei der Fußball-WM in Südafrika weiter das Interesse ausländischer Topklubs. Während des Turniers hatten bereits die Angebote für Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil und Per Mertesacker für Aufsehen gesorgt.

Schweinsteiger, von Bayern Münchens Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge ebenso wie Philipp Lahm als »unverkäuflich« bezeichnet, wird offenbar von Real Madrid und dessen neuen Trainer Jose Mourinho umgarnt. Spaniens Meister FC Barcelona will Özil bereits ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages bei Werder Bremen auf die iberische Halbinsel locken. Özils Klubkollege Mertesacker könnte in der kommenden Saison beim Premier-League-Klub FC Arsenal anheuern.

Angesichts ihres jungen Alters und hohen Leistungsvermögens gelten die deutschen Nationalspieler auf dem Transfermarkt als die reinsten Schnäppchen. Deshalb hat nach dem Halbfinaleinzug der DFB-Auswahl nun das Wettbieten um die »jungen Wilden« eingesetzt. So ist Khedira beim FC Chelsea offenbar als Ersatz für den verletzten DFB-Kapitän Michael Ballack vorgesehen – Ballack erhielt bei den Blues keinen neuen Vertrag mehr und ging zurück zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga.

Chelseas Mäzen Roman Abramowitsch ist angeblich bereit, für den Mittelfeldspieler vom VfB Stuttgart umgerechnet 14,4 Millionen Euro an die Schwaben zu überweisen. Khediras Vertrag läuft am Ende der kommenden Saison aus. VfB-Coach Christian Gross wäre bei einem offiziellen Angebot in dieser Höhe verhandlungsbereit. »Wenn große Klubs aus England oder Spanien kommen, dann müssen beide Seiten überlegen. Ich würde es nicht gut finden, wenn Sami zum Beispiel in einem Jahr ablösefrei wechseln würde«, sagte Gross.

Derweil hat Lukas Podolski das Interesse von Manchester City geweckt. Nach einem Bericht des »Kölner Express« soll der Verein aus der Premier League über 20 Millionen Euro für den Nationalspieler in Diensten des 1. FC Köln bieten. »Es gibt Anfragen für Lukas aus England, Italien und Spanien«, sagte Podolskis Berater Kon Schramm. Einen Wechsel nach der WM hält er aber für unrealistisch: »Erstens konzentriert sich Lukas jetzt ausschließlich auf die WM. Zweitens hat er noch einen Vertrag in Köln bis 2013. Und drittens hat Poldi bereits vor der WM gesagt, dass er beim FC bleibt«.

Neben ManCity, das für die kommende Saison bereits Jerome Boateng für 12,5 Millionen verpflichtet hat, sollen an Podolski auch der AC Mailand und Juventus Turin interessiert sein. Juve will offenbar auch Nationalspieler Dennis Aogo vom Hamburger SV verpflichten. Nach Angaben der italienischen Sporttageszeitung »Tuttosport« soll der Klub aus dem Piemont bereits Kontakte zum HSV aufgenommen haben, um die Konditionen für einen Transfer des 23-Jährigen abzuklären.

Im Tausch will Juventus angeblich den dänischen Mittelfeldspieler Christian Poulsen oder den tschechischen Verteidiger Zdenek Grygera anbieten. Nach der enttäuschenden Saison – die »alte Dame« musste sich mit Platz sieben zufrieden geben – plant Juventus Investitionen in Höhe von 80 Millionen Euro für neue Spieler.

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