Hilfsschiff hält Kurs Richtung Gaza

Israelischer Bericht rechtfertigt Gewalteinsatz

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Die israelische Küstenwache hat erstmals Funkkontakt zum Hilfsschiff der libyschen Gaddafi-Stiftung aufgenommen, das trotz Warnungen weiter Kurs auf den Gaza-Streifen hält.

Tel Aviv (dpa/ND). Israel habe die Besatzung aufgefordert, den Hafen Al-Arisch in Ägypten anzulaufen, sagte der Vorsitzende des Anti-Blockade-Komitees, Dschamal al-Chodari, am Dienstag in Gaza. Die Crew habe die Aufforderung jedoch abgelehnt. Ein israelischer Militärsprecher wollte den Funkkontakt nicht bestätigen. Der von Libyen gecharterte Frachter »Amalthea« fährt unter moldovischer Flagge. Die 12 Besatzungsmitglieder und 15 propalästinensischen Aktivisten wollen die Seeblockade vor dem Gaza-Streifen brechen und rund 2000 Tonnen Hilfsgüter direkt nach Gaza bringen. Das Schiff wird an diesem Mittwoch vor den Küstengewässern des Gaza-Streifens erwartet.

Die israelische Armee hatte in einem internen Untersuchungsbericht den Einsatz von Schusswaffen bei der Erstürmung einer Gaza-Hilfsflottille am 31. Mai (9 Tote) als gerechtfertigt bezeichnet. Zugleich räumte die Armee am Montag in Tel Aviv eine Reihe von Fehlern ein. So habe es nur einen Einsatzplan und keine Alternativen für den Fall gefährlicherer Szenarien gegeben. Auch die Gewaltbereitschaft von pro-palästinensischen Aktivisten sei unterschätzt worden. Kritik wird auch an den Geheimdiensten wegen einer fehlenden umfassenden Aufklärung geübt. Aus den veröffentlichten Auszügen geht indes nicht hervor, ob die Untersuchungskommission disziplinarische Maßnahmen gegen Offiziere oder Soldaten empfohlen hat. Kommentar Seite 8

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