Expresszug rast auf Personenzug
60 Todesopfer bei Eisenbahnkatastrophe im ostindischen Bundesstaat Bengalen
Mindestens 60 Menschen sind bei einem Zugunglück im ostindischen Bundesstaat Westbengalen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 100 Reisende verletzt, als am Montagmorgen in einem Bahnhof im Distrikt Birbhum ein Expresszug mit hoher Geschwindigkeit auf einen wartenden Personenzug raste. Durch die Wucht des Aufpralls seien die letzten drei Waggons des wartenden Zuges fast vollständig zerstört worden.
»Ein lauter Knall und eine Erschütterung rissen uns aus dem Schlaf«, sagte ein Anwohner. »Als wir nach draußen rannten, sahen wir den gewaltigen Trümmerberg.« Rettungskräfte setzten Schneidbrenner ein, um die Opfer aus den Waggons zu holen.
Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Polizei schloss einen Anschlag aus. Ende Mai waren in Westbengalen bei einem Terrorangriff auf einen Schnellzug fast 150 Menschen getötet worden. Mutmaßlich maoistische Rebellen hatten Gleise gesprengt.
Laut Polizei ist das jüngste Unglück wahrscheinlich auf menschliches Versagen zurückzuführen. Der Lokführer des Expresszuges könnte ein Haltesignal übersehen haben, hieß es. Indiens Schienennetz ist mit 63 000 Kilometern eines der längsten der Welt. Landesweit befördern täglich 9000 Züge über 18 Millionen Passagiere. dpa
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