Ein Traum vom Dreamliner in Farnborough

Boeing und Airbus liefern sich wieder die erwartete Luftschlacht auf der englischer Messe

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Der US-Konzern Boeing hat seinen »Dreamliner«», die Boeing 787, auf der Luftverkehrsmesse im britischen Farnborough zum ersten Mal dem internationalen Publikum präsentiert. Die Luftfahrtschau unweit von London hat am Montag begonnen.

Die Ankunft der 787 in Farnborough wurde mediengerecht inszeniert. Nach der Landung ging Boeing-Chef Jim McNerney an Bord des Superfliegers, um die Maschine dann – für Fotografen und TV-Teams aus aller Welt – wie ein strahlender Sieger zu verlassen.

Eigentlich steht es um die 787 gar nicht so toll. Man ist in großem Zeitverzug. Den Jungfernflug hatte das Passagierflugzeug im Dezember 2009 absolviert. Boeing musste den Termin fünfmal verschieben. Der Einsatz von Kohlefaser-Material macht den Dreamliner deutlich leichter und sparsamer beim Treibstoffverbrauch als Flugzeuge von vergleichbarer Größe. Die erste Auslieferung des Flugzeuges an eine japanische Airline hat sich wegen der Fülle bislang ungelöster Problemen schon jetzt um mehr als zwei Jahre verzögert. Sie wird – so hofft man – im kommenden Jahr möglich sein. Für die Zukunft des Konzerns gibt sich McNerney optimistisch: Mit 863 Bestellungen ist die 787 das meistgeorderte Flugzeug der Welt. Ab 2013 sollten zehn Maschinen pro Monat ausgeliefert werden.

Das Flugzeug konkurriert mit dem Airbus-Modell A350 XWB, das ab 2013 auf den Markt kommen soll. Auch die EADS-Tochter rechnet in Farnborough mit einem Auftragsboom. Airbus-Verkaufschef John Leahy sagte, er habe mit EADS-Chef Gallois gewettet, dass er die Zahl der Neubestellungen aus dem ersten Halbjahr während der Messe verdoppeln werde. Im ersten Halbjahr hatte Airbus Aufträge für 131 Flugzeuge erhalten.

Unterdessen wächst bei EADS wie bei Airbus der Anteil der Bestellungen aus sogenannten Schwellenländern. 20 Prozent der diesjährigen Fertigung werden nach China verkauft. Konzernweit erzielte EADS 2009 je ein Fünftel seines Umsatzes in der Region Asien/Pazifik und in den USA und knapp ein Zehntel im Nahen Osten. Die restlichen Erlöse stammte aus Europa. Zu dem Ergebnis trugen aber auch die Geschäften auf den Gebieten Rüstung und Weltraumtechnik bei.

Die Messe in Farnborough – der Konkurrenz-Veranstaltung zur ILA (Berlin) und Le Bourget (Paris) – dauert noch bis zum Sonntag.

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