Minister Brüderle schlägt Lockprämie vor
Ausländische Fachkräfte sollen Lücken füllen
Düsseldorf (AFP/ND). Minister Brüderle sagte dem »Handelsblatt«, es gehe ihm darum, Deutschland »endlich attraktiv« zu machen für ausländische Fachkräfte. Er plane deswegen eine Fachkräfte-Initiative. Sein Ziel sei es, »ein Gesamtkonzept zu entwickeln, mit dem qualifizierte ausländische Arbeitnehmer nach Deutschland kommen«.
Ein Mittel für die Anwerbung Hochqualifizierter sei »die Reduzierung der Einkommensschwellen« für ausländische Fachkräfte. Bislang gelten hohe Lohn-Untergrenzen, wenn Unternehmen eine Arbeitserlaubnis für ausländische Fachkräfte erhalten wollen. Auch ein Begrüßungsgeld der Wirtschaft für Fachkräfte hält der Wirtschaftsminister für möglich. »Es ist denkbar, dass einige Unternehmen, die es sich leisten können und dringenden Bedarf haben, ausländischen Facharbeitern eine Lockprämie zahlen«, sagte Brüderle. Ausgeschlossen sei dagegen, »dass der Bund mit Steuergeldern Fachkräfte aus dem Ausland den Weg nach Deutschland versüßt«. Brüderle sagte, er lade Wirtschaftsverbände und auch Wissenschaftler ein, seinen Vorstoß zu begleiten.
Die IG Metall lehnte den Vorstoß Brüderles ab. »Wenn die Wirtschaft will, dass es in Deutschland ein Fachkräftepotenzial gibt, dann sollte sie Arbeitnehmer nachqualifizieren«, sagte IG-Metall-Bildungsexperte Klaus Heimann. Dies gelte speziell auch für junge Menschen unter 30 Jahren, unter denen es viele Arbeitslose gebe. Durch Anstrengungen im eigenen Land könnten die Unternehmen ihre Probleme in den Griff bekommen.
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