Bewegungsmelder

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Atomkraftgegner schalten ab
(ND). Nach dem »Atom-Alarm« in 60 Städten macht die Anti-Atom-Bewegung Politikern von Union und FDP in ihren Wahlkreisen weiter Druck: Beim bundesweiten Aktionstag am 21. August heißt es nun in vielen Städten »mal richtig abschalten«. Atomkraftgegner wollen es sich an diesem Tag auf öffentlichen Plätzen auf Handtüchern, in Liegestühlen und unter Sonnenschirmen bequem machen. und die Abgeordneten auffordern, es ihnen gleich zu tun: »Schalten Sie Atomkraft ab, Herr/Frau Abgeordnete/r!«, soll auf Plakaten zu lesen sein. In vielen Städten sind im Anschluss Demonstrationen geplant. Eine Übersicht über die Aktionen sind auf der Kampagnenhomepage zu finden. campact.de

Protest gegen Hess-Marsch
(ND). Gegen einen für den 21. August angekündigten Naziaufmarsch im schleswig-holsteinischen Neumünster haben Antifagruppen Proteste angekündigt. Die Nazis wollen nach eigenem Bekunden an den Todestag Friedrichs des Großen (17. August 1786) erinnern. Die Antifaschisctische Aktion Neumünster sieht indes einen Heß-Gedenkmarsch. Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß hatte sich am 17. August 1987 im Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau erhängt. Die Nazis wollen sich ab 11.15 Uhr treffen und durch die Innenstadt ziehen. Eine von der VVN-BdA angemeldete Kundgebung, zu der auch verschiedene Antifagruppen aufrufen beginnt bereits um 9 Uhr am Bahnhof. Nach dem im Internet kursierenden Aufruf soll der Naziaufmarsch blockiert werden. Nach Angaben des Ordnungsamtes Neumünster haben die Nazis ihre Veranstaltung für 150 Personen angemeldet.

Vorbereitung auf den Castortransport
(ND). Zur Vorbereitung der Proteste gegen den Castortransport im November findet heute ein Treffen in Berlin statt: Aktivisten der Anti-AKW-Bewegung wollen die geplante Aktion »Castor schottern« vorstellen, bei der die Steine aus dem Gleisbett geräumt und damit die Castorschiene im Wendland unbefahrbar gemacht werden soll. Das Treffen zu Mobilisierung, Aktions-Durchführung und Camp-Organisierung findet am heutigen Mittwoch, 19.30 Uhr, im New York Bethanien (Seitenflügel, 1. Stock, Mariannenplatz) statt.

Klimaaktivistin im Knast
(ND). Seit Freitag sitzt die Umwelt-Aktivistin Franziska Wittig in der Justizvollzugsanstalt in Brühl eine zweiwöchige Haftstrafe ab. Sie weigert sich, eine Strafe zu bezahlen, die wegen des Protests gegen das Kohlekraftwerk Moorburg im Jahr 2008 gegen sie verhängt wurde. Einer Gruppe war es damals gelungen, die Baustelle für mehrere Stunden zu besetzen. Wittig hatte sich dort von einem Kran abgeseilt und ein Transparent entrollt. »Hätte ich die Strafe einfach bezahlt, wäre die Sanktionierung meines politischen Engagements durch staatliche Apparate nicht weniger vorhanden gewesen. Sie wäre nur weniger sichtbar gewesen«, begründetet Wittig ihre Entscheidung (Franziska Wittig, Justizvollzugsanstalt Karlsruhe, Außenstelle Bühl, Hauptstraße 94, 77815 Brühl). Auf knast.blogsport.de erscheint ihr Knasttagebuch.

Die Umweltorganisation Robin Wood forderte die Einstellung aller Verfahren wegen der Proteste gegen das Kraftwerk Moorburg. »Die Proteste sind legitim und notwendig«, so Daniel Häfner. Pro Jahr würde das Kraftwerk mehr als acht Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen. Das entspreche den jährlichen Abgasen von mehr als 1,4 Millionen PKW.

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