Karsai löst private Sicherheitsdienste auf
Dekret gibt Firmen Frist von vier Monaten
Kabul (AFP/ND). Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat das umstrittene Dekret zur Auflösung aller privaten Sicherheitsfirmen im Land unterzeichnet. Binnen vier Monaten müssten alle derartigen Unternehmen ihre Arbeit einstellen, erklärte er am Dienstag in Kabul. Dies gelte für ausländische und afghanische Firmen.
In Afghanistan sind mehr als 50 private Sicherheitsfirmen mit insgesamt bis zu 40 000 bewaffneten Mitarbeitern tätig. Auch das US-Verteidigungsministerium hat in Afghanistan solche Firmen unter Vertrag, ebenso wie die UNO, ausländische Botschaften, Medien und Hilfsorganisationen. Das bisweilen martialische Auftreten der Sicherheitsfirmen sorgt immer wieder für Unmut in der Bevölkerung. Die USA sehen eine schnelle Auflösung der Sicherheitsfirmen kritisch.
In Afghanistan sind bei zwei Sprengstoffanschlägen drei Soldaten der NATO-Truppe ISAF getötet worden. Basierend auf Zählungen der unabhängigen Website icasualties.org wurden damit in diesem Jahr bislang 436 ausländische Soldaten in Afghanistan getötet, im bisher blutigsten Jahr 2009 waren es insgesamt 520.
Bei zwei weiteren Sprengstoffattacken starben sieben Zivilisten.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.