Kreative Lösungen

Martin Kröger über den alljährlichen Lehrermangel

  • Lesedauer: 2 Min.

»Bewerben Sie sich für die abwechslungsreiche Arbeit im Schuldienst, wenn es Ihnen Freude bereitet, Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu begleiten und sie zu selbständigen Persönlichkeiten zu erziehen.« Das ist der einzige Satz, der sich auf der Homepage des Bildungssenats zur Anwerbung von Lehrern und Lehrerinnen findet. Danach folgen noch ein paar Ansprechpartner – das war's dann. Und so will Berlin im bundesweiten Kampf um die besten Pädagogenköpfe bestehen?

Ein bisschen mehr Werbung wird sich der Senat künftig leisten müssen, wenn er mehr Lehrer in die Hauptstadt locken will. Andere Bundesländer haben das vor nicht allzu langer Zeit vorgemacht, als sie in Berliner Bahnhöfen Lehrer zum Wechsel nach Baden-Württemberg aufforderten. Die große Diskrepanz beim Einstiegsgehalt zu den anderen Bundesländern hat Berlin zwar inzwischen verringert. Dass es aber vor jedem Schuljahr immer wieder viel zu wenige Pädagogen gibt, kann man kaum noch nachvollziehen.

Denn allen Unkenrufen zum Trotz soll es auch Lehrer geben, die gerade nach Berlin wollen, weil sie gerne in der einzigen deutschen Metropole leben – und arbeiten möchten. Auch wenn der Beamtenstatus nicht so leicht zu erzielen ist wie etwa in Hamburg. Zudem, so ist zu hören, gehen Schulleiter absolut unkonventionell mit dem Mangel um, und versuchen sich selber das nötige Personal zu organisieren.

An diesem kreativen Umgang müsste sich allerdings auch der Bildungssenat ein Vorbild nehmen und endlich mehr Ausbildungsplätze schaffen – oder beispielsweise Ausbildungszeiten verkürzen. Ein erster Schritt wäre aber schon eine vernünftige Internetpräsenz.

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