Bagger am Stuttgarter Bahnhof
Hauptabrissarbeiten für »Stuttgart 21« begannen
Berlin (Agenturen/ND). Unter dem Protest von Demonstranten riss gestern ein Bagger nach und nach eine Seitenmauer des Nordflügels des denkmalgeschützten Kopfbahnhofs ein. Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Baustelle ab. Die Gegner des umstrittenen Bahnprojekts »Stuttgart 21« reagierten mit einer spontanen Demonstration. Nach Angaben des Sprechers des Aktionsbündnisses, Axel Wieland, waren bis zu 5000 Demonstranten auf den Straßen unterwegs und blockierten mehrere Kreuzungen des Hauptstadtrings.
Bei dem 4,1 Milliarden Euro teuren Vorhaben wird der Kopfbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgewandelt, mit einem unterirdischen Ring an die Zulaufstrecken und mit einem Tunnel an den Flughafen und die Schnellbahnstrecke nach Ulm angebunden. Seit Wochen protestieren tausende Menschen gegen das Milliardenprojekt.
Unterdessen hat der Architekt Frei Otto, der vor einem Jahr aus der Projektgruppe ausschied, den Baustopp gefordert. Im »Stern« äußerte er Befürchtungen, der Bahnhof könne überschwemmt werden oder »wie ein U-Boot aus dem Meer« aufsteigen. Denn die Erde unter Stuttgart sei voller Wasser und Quellen sowie Gipsschichten mit hohem Anhydridanteil. Die Projektträger sprachen dagegen von »Panikmache«.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.