Wettbewerb: Vodafone verklagt Telekom
Vorwurf: Ex-Monopolist verhindert Freischaltung
Düsseldorf (AFP/ND). Der Mobilfunkkonzern Vodafone hat seinen Konkurrenten Deutsche Telekom verklagt. »Die Deutsche Telekom behindert den Wettbewerb im Festnetz«, sagte der Chef von Vodafone Deutschland, Friedrich Joussen, dem »Handelsblatt« (Dienstagsausgabe). »Wir haben mittlerweile eine ganze Reihe von Verfahren bei der Bundesnetzagentur, aber auch bei Gerichten eingeleitet.« Vodafone moniert, Telekom-Techniker hätten rund ein Drittel neuer Vodafone-Kunden eines bestimmten Anschlusses nie freigeschaltet.
Der Streit geht um ein sogenanntes Vorleistungsprodukt. In Gebieten, wo die Wettbewerber der Telekom nicht auf eigene Netze zurückgreifen können, muss der ehemalige Monopolist seinen Wettbewerbern Anschlüsse vermieten, damit diese sie an ihre Kunden weiterverkaufen können. Dies ist unter anderem bei den VDSL-Anschlüssen für besonders schnelles Internet der Fall. Vodafone klagt, 40 000 Kunden mit einem Vodafone-Produkt auf Basis eines Mietanschlusses seien nie bedient worden. Der britische Konzern fordert entsprechend Schadenersatz wegen der entgangenen Einnahmen.
Nach Angaben des Verbandes der Telekom-Konkurrenten, VATM, beklagen auch andere Telekommunikationsanbieter Qualitätsprobleme der Telekom mit ihrem System. Der Bonner Konzern räumte auf Anfrage des »Handelsblattes« Probleme durch ein neues Computersystem ein. Dadurch habe es Anfang des Jahres zunächst Schwierigkeiten gegeben, inzwischen laufe das System aber stabil.
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