Letzte Rate der Kriegsschulden bezahlt
Berlin (dpa/ND). 92 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hat Deutschland endgültig keine Kriegsschulden mehr. Am Sonntag wurde eine letzte Rate überwiesen an zahlreiche private Finanziers, die die Forderungen der Gläubiger übernommen hatten.
Die Anweisung durch das zuständige Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) war bereits in der vergangenen Woche erfolgt. Ende Juni standen noch 75 Millionen Euro aus diesem Kapitel in den Büchern des Bundes. Die letzten Schulden aus dem Zweiten Weltkrieg waren bereits 1988 mit einer Zahlung an die USA beglichen worden.
Bei den Langfristschulden aus dem Ersten Weltkrieg ging es um Zinsrückstände unter anderem aus der »Dawes«- und der »Young«- Anleihe, die in der Zeit der Weimarer Republik zur Bedienung der Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) aufgenommen worden waren. Die Zinsrückstände wurden im Londoner Schuldenabkommen 1953 bis zu einer Wiedervereinigung Deutschlands zurückgestellt. Hitlerdeutschland hatte die Auslandsschulden nicht bedient. Mit der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 mussten diese letzten Schulden über einen Zeitraum von 20 Jahren zurückgezahlt werden.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.