- Kommentare
- kommentiert
Obamas Crew
Nun hat es Rahm Emanuel offiziell gemacht: Barack Obamas ehemaliger Stabschef will im nächsten Jahr Bürgermeister in Chicago werden. Das scheint dem 50-Jährigen attraktiver zu sein, als dem vermeintlich mächtigsten Mann der Welt als rechte Hand zu dienen. Damit hat der USA-Präsident einen weiteren engen Mitarbeiter verloren. Zuvor kündigte schon Top-Wirtschaftsberater Lawrence Summers seinen Abschied an, Christina Romer, die Leiterin seines ökonomischen Rates, nahm ihren Hut, so wie der oberste Haushaltsaufseher im Weißen Haus, Peter Orszag. Jeder mag für seine Lebensplanung plausible Gründe haben, doch könnte in der Öffentlichkeit leicht der Eindruck entstehen, hier verlassen wenige Wochen vor den Zwischenwahlen zum Kongress wichtige Köpfe der Obama-Crew ein sinkendes Schiff.
Die Popularitätswerte des einst zum Heilsbringer hochstilisierten Präsidenten sind inzwischen in den Keller gerutscht, und seine Demokratische Partei befürchtet das auch von den Wahlergebnissen für Abgeordnetenhaus und Senat, den beiden Häusern des Parlaments, in denen man noch die Mehrheiten besitzt. Emanuel-Nachfolger Peter Rouse ist nicht zu beneiden ob der Fülle der Probleme für das Weiße Haus. Vor allem aber soll er den politischen Kurs der Obama-Regierung inmitten einer anhaltend flauen Konjunktur samt hoher und weiter wachsender Arbeitslosigkeit wie Armut im Lande neu ausrichten. Ob das schon beim Urnengang am 2. November greift, ist allerdings zweifelhaft. Zumal dem Präsidenten in letzter Zeit gerade auffallend viele Wirtschaftsfachleute abhanden gekommen sind.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.