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Iranische Vorwürfe an verhaftete Reporter

Merkel: Iran soll deutsche Journalisten freilassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Teheran/Bukarest (dpa/ND). Die Regierung Irans wirft zwei festgenommenen ausländischen Reportern Kontakt mit Konterrevolutionären vor. Das sagte am Dienstag der Sprecher des iranischen Außenministeriums auf einer Pressekonferenz. Ramin Mehmanparast machte keine Angaben zur Nationalität der am Vortag inhaftierten Journalisten. Er sagte nur, dass Reporter ein Pressevisum bräuchten und als Touristen in Iran nicht journalistisch arbeiten dürften. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin handelt es sich um deutsche Staatsbürger.

Der iranische Sprecher sagte, die beiden Ausländer seien mit einem Touristenvisum eingereist und hätten am Sonntag den Sohn der zum Tode durch Steinigung verurteilten Sakineh Mohammad-Aschtiani interviewt. Beobachter in Teheran meinten, die beiden könnten wegen Verstoßes gegen die Pressegesetze in Kürze ausgewiesen werden.

Schwieriger läge der Fall, wenn es sich bei den Festgenommenen um Menschenrechtsaktivisten handeln würde, die im Kontakt mit in Deutschland lebenden Exil-Iranern stünden. Dann könnte der Vorwurf auf Gefährdung der nationalen Sicherheit oder Spionage lauten und vor einem Revolutionsgericht behandelt werden. Dies werde derzeit geprüft.

Kanzlerin Angela Merkel hat Iran aufgefordert, die beiden festgenommenen deutschen Reporter freizulassen. »Wir haben natürlich ein großes Interesse, dass die beiden Staatsbürger wieder frei werden«, sagte Merkel am Dienstag in Bukarest während ihres Besuches in Rumänien. »Das Auswärtige Amt unternimmt alles, was in unseren Möglichkeiten steht.«

Bei einer Explosion auf einem Militärstützpunkt in Iran sind nach ersten Berichten mehrere Soldaten verletzt worden. Wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldete, ereignete sich die Explosion in Khorramabad im Westen des Landes. Weitere Einzelheiten waren bis zum Dienstagnachmittag nicht bekannt

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