Besuch in Sotschi

IOC prüft Gastgeber für Winterolympia 2014

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Acht Monate nach dem Schneedefizit der Winterspiele von Vancouver in Kanada erlebte die Koordinationskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) den nächsten Olympiaschauplatz Sotschi am Mittwoch in Weiß. Zum Auftakt der viertägigen Inspektion fiel der erste Schnee auf die olympischen Hänge von 2014.

»Hier in den Bergen der Krasnaja Poljana ist natürlicher Schnee garantiert«, sagte Dimitri Tschernischenko, OK-Präsident von Sotschi 2014. »Nichtsdestotrotz wurde bereits Schnee aus der letzten Saison eingelagert. Gleichzeitig testen wir bereits Kunstschneemaschinen, die während der Spiele 2014 auch über null Grad eingesetzt werden könnten.«

Neben dem Wetter hat das IOC aber vor allem die Schlüsselbereiche im Auge: Bau der Sportstätten und Infrastruktur, Dienstleistungen für Besucher der Spiele, Logistik und Umweltschutz. »Echte Sorgen habe ich nicht, aber gewisse Bedenken schon. Es warten wohl noch einige böse Überraschungen auf uns«, sagte Gian Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, vor der Inspektion. »Wir wissen nicht, ob sie im Zeitplan liegen. Aber sie unternehmen sehr große Anstrengungen, um es zu schaffen.«

Noch kann man auf der Riesenbaustelle nur erahnen, wie es in einigen Jahren hier aussehen soll. Aus der Ferne sind die Kräne für den Bau der sechs Olympiahallen zu sehen. Die Stadien für Eishockey, Curling, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Shorttrack und auch die Arena für die Eröffnungs- und Schlussfeier sollen bis 2013 fertig sein. Das Olympiastadion, dessen Grundsteinlegung Mitte September erfolgte, soll 40 000 Zuschauern Platz bieten und bei einer erfolgreichen russischen Bewerbung um die Fußball-WM 2018 oder 2022 auch Spielstätte werden.

»Bezüglich der Bauarbeiten an den Sportstätten liegen wir voll im Zeitplan. Es gibt keinerlei Zweifel daran, dass wir alles wie geplant fertigstellen. Wir liegen sogar fast ein Jahr vor unserem Plan«, versichert OK-Chef Tschernischenko. Probleme könnte noch der Verkehr bringen. Schon jetzt ist das Aufkommen an Fahrzeugen an der Küste Sotschis sehr groß. Am Geld sollten die Vorbereitungen jedenfalls nicht scheitern. Auf rund 25 Milliarden Euro ist offenbar das Investitionsvolumen angewachsen.

Drei Jahre vor den Spielen gibt es im Januar 2011 die ersten von insgesamt 74 Testveranstaltungen, 29 davon international. Dieses Programm entspricht einem Umfang von zwei Olympischen und Paralympischen Spielen. SID

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