EKD-Synode will mehr Bildungsgerechtigkeit

Kirchenparlament: Reformen sind überfällig

  • Lesedauer: 1 Min.

Hannover (epd/ND). Die evangelische Kirche dringt auf Reformen im deutschen Bildungswesen. Unter dem Titel »Niemand darf verloren gehen!« beriet die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag bei ihrer Jahrestagung in Hannover über politische Forderungen, um die Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen. Dazu sollen unter anderem mehr Ganztagsangebote an Schulen sowie bessere Möglichkeiten zur Integration Behinderter und von Migranten geschaffen werden. Auch sollen Kindergartenplätze möglichst beitragsfrei sein.

»Reformen im Bildungswesen sind überfällig«, heißt es im Entwurf zu einer Erklärung, die das Kirchenparlament am Mittwoch zum Abschluss seiner Tagung verabschieden will. Kein Schulbesuch dürfe ohne Schulabschluss, kein Schulabschluss ohne Ausbildungs- oder Studienanschluss bleiben. Bund und Länder will die EKD-Synode auffordern, konsequent an ihrem Ziel festzuhalten, bis 2015 die Bildungsausgaben auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. »Bildungsreformen sind nicht umsonst zu haben«, heißt es in dem Entwurf.

Schon zum Auftakt der Synodentagung am Sonntag hatte der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider Bildung »einen entscheidenden Schlüssel« genannt, um sich aus Armut zu befreien. Am Montag konstatierte der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach, vor den Synodalen eine wachsende Bildungskluft in Deutschland. An der Überwindung dieser Kluft werde sich die Zukunftsfähigkeit des deutschen Bildungssystems zeigen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal