Karawanen, Gegengipfel und Demos

Zivilgesellschaft für Umweltgerechtigkeit

  • Andreas Knobloch, Cancún
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Weltklimakonferenz wirft in Cancún ihre Schatten voraus. Während die Polizeipräsenz zunimmt, Straßen gesperrt und Platzverweise erteilt werden, treffen so langsam die Gipfelgegner ein. Eine zentrale Demonstration ist für den 7. Dezember geplant.

Die »Via Campesina«, eine internationale Bauernbewegung, organisiert zusammen mit mehr als hundert anderen sozialen Organisationen das »Alternative Globale Forum für das Leben, soziale und Umweltgerechtigkeit« vom 3. bis 8. Dezember in Cancún. Erwartet werden mehr als 1000 Teilnehmer. Dem voran gehen verschiedene Karawanen aus allen Teilen Mexikos, die am Freitag in Cancún zusammentreffen. Ziel ist es, die lokalen Kämpfe gegen soziale und Umwelt-Ungerechtigkeit ins Rampenlicht der UN-Klimaverhandlungen zu rücken.

Kritik gibt es auch am Gipfelgastgeber: Für die mexikanische Regierung besitze der Klimawandel nur während des Gipfels eine gewisse Priorität, heißt es beim »Diálogo Es-Mex«, in dem sich mehr als 100 Nichtregierungsorganisationen zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk veranstaltet vom 5. bis 10. Dezember einen Gegengipfel. Bis zuletzt hatte es Differenzen mit der Regierung über den Ort der Veranstaltung gegeben. Während die lokalen Medien wieder einmal Angst vor gewaltbereiten Globalisierungsgegnern schüren, distanziert sich Diálogo Es-Mex vorsorglich von jeglicher Form von Gewalt.

Aktivisten kleinerer antikapitalistischer Organisationen aus verschiedenen Ländern versammeln sich dagegen in Puerto Morelos beim »Klimaforum10«. Erwartet werden 2500 Teilnehmer aus aller Welt zu Seminaren, Diskussionen und kulturellen Aktivitäten. Die vor einem Jahr in Kopenhagen auf dem »Klimaforum9« verabschiedete Deklaration war Grundlage des alternativen Klimagipfels in Cochabamba, Bolivien, im April dieses Jahres. Das Ergebnis wurde von Boliviens Präsident Evo Morales UN-Generalsekretär Ban Ki Moon übergeben – ohne Antwort bisher.

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