Deutsche Bobs schocken Konkurrenz

Novum im Viererbob: Machata, Angerer und Arndt schaffen in Calgary einen Dreifachsieg

  • Frank Kastner, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Die deutschen Bobfahrer haben für ein perfektes Weltcup-Wochenende und für ein Novum gesorgt. Im kanadischen Calgary fuhren am Samstagabend alle drei Viererbobs aufs Podium – das hat es seit der Wiedervereinigung weder in der Ära um Wolfgang Hoppe noch in der von Christoph Langen und André Lange gegeben. Nach den Erfolgen im Zweierbob durch Cathleen Martini (Oberbärenburg) und Karl Angerer (Königssee) siegte Manuel Machata vom SC Potsdam mit Andreas Bredau, Michael Makarow und Christian Poser in der Königsdisziplin. Angerer und der Oberhofer Maximilian Arndt komplettierten das sensationelle Abschneiden und ließen alle Favoriten ratlos zurück. »Die Deutschen sind unglaublich. Da tauchen plötzlich neue Piloten auf, und die mischen gleich ganz vorne mit«, sagte Vierer-Olympiasieger Steven Holcomb (USA).

Bundestrainer Christoph Langen lobte das Team nach seinem Einstand nach Maß. »Es ist eine Truppe zusammen, die richtig kämpft und sich gegenseitig unterstützt. Der Kampf wird dann auf der Bahn ausgefochten«, meinte Langen, der keine Sonderstellung wünscht: »Wir haben erst mal versucht, die Mannschaften alle gleich mit Material auszustatten und alle auf einem Niveau zu betreuen.«

Dennoch war der Perfektionist, der es selbst im Bob auf 17 Goldmedaillen bei Olympia, WM und EM brachte, von der Ideallinie seines Teams auf den Bahnen in Übersee überrascht: »Dass die Jungen Wilden hier die Bahnen so gut meistern, das ist schon erstaunlich. Aber das zeigt mir, man muss ihnen einfach mal das Vertrauen geben. Die Fahrspur soll wieder in den Vordergrund rücken und das merken sie jetzt.«

Überraschungssieger Machata jubelte nach dem Coup: »Ich wollte den Sieg unbedingt. Unglaublich, dass es auf diese Weise geklappt hat. Danke an meine Crew«, sagte der Potsdamer, der tags zuvor im Zweier-Wettbewerb schon auf Rang zwei hinter Karl Angerer gefahren war. »Das Rennen war Wahnsinn, im zweiten Lauf wollten wir wohl zu viel und sind am Start noch eine Umdrehung weiter gelaufen«, sagte der Pilot aus Königssee, der seinen ersten Sieg im Zweierbob feierte.

Viererbob: 1. Deutschland II (Machata, Makarow, Bredau, Poser) 1:47,99 min, 2. Deutschland III (Angerer, Bermbach, Mann, Friedrich) 1:48,19, 3. Deutschland I (Arndt, Tiefert, Rödiger, Putze) 1:48,23, 4. Russland I (Subkow) 1:48,31, 5. USA I (Holcomb) 1:48,49.

Zweierbob: 1. Angerer/Bermbach (Königssee) 1:50,57 min, 2. Machata/Bredau (Potsdam) 1:50,77, 2. Servelle/Brown (Monaco) 1:50,77, 4. Holcomb/Langton (USA) 1:50,96, ...8. Arndt/Putze (Oberhof) 1:51,29.

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