Der Untergang
Zeitung suchte Namen für Fehmarnbelttunnel
Kopenhagen (ND-Knudsen). Zwar steht die parlamentarische Bestätigung noch aus, aber nachdem die verkehrspolitischen Sprecher der Fraktionen im Parlament von Kopenhagen sich für eine Tunnelverbindung zwischen Dänemark und Deutschland ausgesprochen haben, ist dies mehr eine Formsache. Völlig offen ist indes noch der Name des Mega-Infrastrukturprojekts unter dem Fehmarnbelt.
Dies inspirierte die Tageszeitung »Politiken«, auf ihrer letzten Seite, wo Alltagsprobleme liebenswürdig-satirisch behandelt werden, eine Meinungsumfrage zu starten. Das Leserecho war stark. Am Ende entschieden sich 30 Prozent der Teilnehmer für die Bezeichnung »Der Untergang«. In der dänischen Übersetzung meint dieser Begriff einen Gang nach unten, er ist aber gleichzeitig eine Anspielung an den auch in Dänemark populären Film über das Ende des Dritten Reiches. Und hier spiegelt sich die Abneigung der ewig spöttelnden Dänen gegenüber umständlichen Namen wider. Mit großem Abstand landeten die beiden seriöseren Bezeichnungen »Ostseetunnel« und »Fehmarntunnel« auf dem zweiten und dritten Platz. Noch acht Prozent entschieden sich für »Büchsenbiertunnel« (Platz vier), womit ein wichtiges Importgut gewürdigt wurde. Dahinter folgen »Flaschenhals« und »Untenrum«.
Wie der offizielle Namen auch immer lauten wird – der liberale Verkehrsminister Hans Christian Schmidt würde 2018 bei der geplanten Einweihung des Tunnels gewiss gerne die Eröffnungsrede halten. Doch zeichnet sich ab, dass die Parlamentswahl im Herbst »Schmidts Untergang« wird.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.