Guttenberg schlief im Kampfgebiet
Verteidigungsminister reiste nach Afghanistan
Kabul (dpa/ND). Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat bei seinem Überraschungsbesuch in Afghanistan erstmals im Kampfgebiet übernachtet. Der Minister verbrachte die Nacht zum Donnerstag im Außenposten Nord (OP North) in der Provinz Baghlan. Der Stützpunkt gehört zu den gefährlichsten der Bundeswehr in ihrem Einsatzgebiet in Nordafghanistan. In Baghlan waren im vergangenen Jahr bei Gefechten und einem Anschlag insgesamt fünf deutsche Soldaten getötet worden.
OP North war auch Ausgangspunkt für zwei der aktuellen Bundeswehraffären. Im Dezember war ein deutscher Soldat dort durch einen Schuss aus der Waffe eines anderen deutschen Soldaten getötet worden. Dem Verteidigungsministerium waren im Zusammenhang damit Informationspannen unterlaufen. Die Ermittlungen laufen noch. Ebenfalls nicht aufgeklärt ist die afghanische Feldpost-Affäre. Rund drei Dutzend Briefe sollen geöffnet worden oder verschwunden sein. Ein großer Teil der Briefe kam aus OP North.
Zu Guttenberg besuchte auch das Feldlager in Kundus. Unmittelbar nach dem Besuch verübten Extremisten in der nordafghanischen Provinz einen Bombenanschlag. Ein Polizist und ein Mann seien getötet worden, sagte der Vizepolizeichef der Provinz, Abdul Rahman Aktaasch. Der Zivilist habe die Bombe gefunden und die Polizei alarmiert. Als ein Polizist am Fundort erschien, sei der Sprengsatz ferngezündet worden. Zu der Detonation kam es auf der Hauptstraße im Distrikt Char Darah.
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