Spank will Medaille

Leichtathletik: Hallen-EM ab Freitag in Paris

Für die deutsche Leichtathletik geht der erste Saisonhöhepunkt 2011 schon misslich los. Ausgerechnet die wohl größte Medaillenhoffnung bei den am Freitag in Paris beginnenden Hallen-EM erklärte ihren Verzicht: Die 25-jährige Mannheimerin Verena Sailer, die im letzten Sommer bei den Freiluft-EM in Barcelona sensationell Gold im 100-Meter-Sprint gewonnen hatte, kann wegen Rückenproblemen nicht starten. Damit reduziert sich das deutsche Aufgebot auf 37 Athleten (18 Frauen, 19 Männer).

Der Deutsche Leichtathletik-Verband geht aber auch ohne den Sprint-Superstar davon aus, dass die Mannschaft in Paris in die Nähe des Abschneidens bei den letzten Hallen-EM 2009 in Turin kommt. Damals hatte es zehn Medaillengewinne gegeben, darunter drei goldene. Von den Titelverteidigern ist allerdings nur noch Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburg) in Paris dabei, wobei er in seiner augenblicklichen Verfassung von der Wiederholung seines EM-Triumphes weit entfernt ist.

Einigermaßen guter Dinge ist dafür der Dresdener Hochspringer Raul Spank. Der WM-Dritte von 2009 in Berlin, der letztes Wochenende in Leipzig mit 2,30 m zum zweiten Mal deutscher Hallenmeister werden konnte, denkt Schritt für Schritt: »Bevor ich an das EM-Finale denken kann, gibt es erst noch die schwierige Aufgabe zu bewältigen: die Qualifikation. Aber klar, ich träume von einer EM-Medaille. Für mich wird es darauf ankommen, dass der Anlauf passt, dann läuft der Sprung. Mit der Lattenüberquerung selbst habe ich keine Probleme.«

Dass der 22-Jährige (persönliche Bestleistung 2,33 m) den russischen Hallen-Weltmeister und Saisonbesten Ivan Uchow (2,38 m) in Paris übertrifft, hält er im Augenblick selbst für wenig realistisch. Der Russe war schon Mitte Februar bei der 35. Auflage von »Hochsprung mit Musik« in Arnstadt auch von Spank nicht zu schlagen gewesen.

»Ich habe im Moment ein paar Probleme mit der Ferse«, sagt Spank. Diese hätten ihm auch in Leipzig nach den im zweiten Versuch übersprungenen 2,30 m zu schaffen gemacht, weshalb er schließlich an 2,34 m scheiterte.

Dem Schützling von Trainer Jörg Elbe wäre in Paris ein Erfolgserlebnis zu gönnen. Denn letzte Saison verpasste er die Freiluft-EM, weil er die Norm von 2,28 m nicht geschafft hatte. Eine Sonderrolle wollte der Verband ihm auch als WM-Dritten nicht zubilligen. Da halfen Spank auch die später übersprungenen 2,30 m in Eberstadt nichts mehr. Er musste zu Hause bleiben. Nun greift er wieder an!

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