Wer wird der Neue?

Diskussion um Nachfolge

  • Lesedauer: 2 Min.

Einen Ersatz für Karl-Theodor zu Guttenberg im Amt des Bundesverteidigungsministers zu suchen, dürfte seinen Anhängern ungefähr so vorkommen als wolle man Michael Jackson ersetzen. Gestern war noch nicht die Stunde, um darüber zu entscheiden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie sprach lediglich der CSU einen erneuten Anspruch auf das Amt zu. Deren Vorsitzender Horst Seehofer kündigte an, das Parteipräsidium werde voraussichtlich am Freitag über die Personalie entscheiden.

Da neben der Parteizugehörigkeit auch die Herkunft eine Rolle spielt, hielten es die Agenturen für möglich, dass der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsressort, Christian Schmidt – wie Guttenberg ein Franke –, berufen werden könnte. Mit der Materie vertraut zu sein, scheint allerdings bei der Besetzung von Ministerposten von nachrangiger Bedeutung zu sein. So gab Ex-Wirtschaftsminister Michael Glos kürzlich zu, seinerzeit »kaum eine Ahnung« von seinen Aufgaben gehabt zu haben.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer lehnte die Nachfolge Guttenbergs bereits mit dem Hinweis ab, dies seiner Familie nicht zumuten zu wollen. Von Hans-Peter Friedrich war zu hören, er wolle Landesgruppenchef im Bundestag bleiben. Frank-Jürgen Weise, der kürzlich Vorschläge zum Umbau von Verteidigungsministerium und Bundeswehr ausgearbeitet hatte, ist nur CDU-Mitglied, wie auch Innenminister Thomas de Maizière. Deren Namen fielen ebenso wie der des Parlamentarischen Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk (CSU). Regina Stötzel

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal