Verband fordert schnelle Hilfe für Analphabeten
Aufstockung des Kursangebots auf 100 000 Plätze
Münster (epd/ND). Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung (BVAG) hat angesichts von mehr als sieben Millionen Analphabeten in Deutschland die Politik zu raschem Handeln aufgefordert. Die hohe Zahl von Betroffenen sei alarmierend und erfordere konkrete Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen, erklärte der BVAG-Geschäftsführer Peter Hubertus am Dienstag in Münster.
Die Bundesregierung hatte am Montag eine Studie vorgestellt, wonach rund 7,5 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren nicht richtig lesen und schreiben können. Bislang waren Experten von insgesamt vier Millionen Analphabeten in Deutschland ausgegangen.
Als eine Maßnahme nannte der Verband den Ausbau eines flächendeckenden Lernangebots. Neben Volkshochschulen sollten auch andere Einrichtungen wie die Jugendberufshilfe entsprechende Kurse anbieten.
Derzeit besuchten nur 20 000 Erwachsene Alphabetisierungskurse. Nötig sei ein Ausbau auf 100 000 Kursplätze. Daneben müssten attraktive und offene Unterrichtsformen entwickelt werden. Dazu gehörten eine aufsuchende Alphabetisierungsarbeit in sozialen Brennpunkten.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.