Seehofer hält Guttenberg die Stange
CSU-Chef verlangt Gespräch mit Kanzlerin
Berlin (dpa/ND). Bundespräsident Christian Wulff hat am Donnerstag dem Nachfolger von Karl-Theodor zu Guttenberg, Thomas de Maizière (CDU), und dem neuen Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Ernennungsurkunden überreicht. LINKE-Chefin Gesine Lötzsch kritisierte, dass mit Friedrich nun ein CSU-Mann für den Aufbau Ost zuständig sei. Merkel müsse das Thema wieder im Kanzleramt ansiedeln.
Die Universitätskommission zur Untersuchung der Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg wird dessen Doktorarbeit laut »Stern« als Täuschung einstufen. Das Blatt beruft sich auf ein Kommissionsmitglied. Die Staatsanwaltschaft Hof plant gegen Guttenberg ein offizielles Ermittlungsverfahren nach Erlöschen seiner Immunität. Guttenberg, der auf sein Bundestagsmandat verzichtet, wolle der Politik und seiner Partei verbunden bleiben, wie er in einer Erklärung versicherte. Darauf baut auch CSU-Chef Horst Seehofer. Der bayerische Ministerpräsident bezeichnete Guttenberg am Donnerstag als einen der »genialsten Köpfe« der CSU und möglichen Nachfolger. Mit Blick auf kritische Äußerungen aus den Reihen der CDU verlangte er ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Seehofer warnte die CDU vor weiterer Kritik an dem Franken. »Wir müssen sicherstellen, dass das ... auch in Zukunft unterbleibt.«
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