Politiker werben für München 2018

Merkel und Co. wollen IOC-Prüfer von Olympiabewerbung überzeugen

  • Lesedauer: 2 Min.

Auch Deutschlands Politelite hofierte die IOC-Inspektoren für München 2018, doch der Effekt des Schaulaufens ist unkalkulierbar. Im stilvollen Antiquarium der Münchner Residenz schwärmten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Guido Westerwelle, Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Innenminister Hans-Peter Friedrich vom bayerischen Wintermärchen in der Hoffnung, die IOC-Kundschafter positiv zu stimmen.

Die Münchener Olympiaplaner machten eine gute Figur beim fünftägigen Besuch der IOC-Evaluierungskommission und erhöhten die öffentliche Wahrnehmung für das Großprojekt Winterspiele 2018. Doch Probleme bleiben: Der Grundstücksstreit und das Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen bereiten der Bewerbungsgesellschaft weiter Unbehagen.

»Ich glaube, die Welt würde sich freuen, denn Deutschland ist ein toller Gastgeber«, sagte Merkel am Donnerstagabend, »wir haben alle Chancen, nach einem Sommermärchen, das wir mit der Fußball-WM hatten, jetzt ein Wintermärchen zu planen.« Lediglich der Bundespräsident Christian Wulff fehlte. Dieser erwähnt aber ohnehin bei nahezu jedem Auslandsbesuch die Vorzüge der Münchener Bewerbung.

»Deutschland ist bereit für die Winterspiele«, erklärte Sportminister Friedrich, der am Freitag der IOC-Abordnung noch einmal die Regierungsgarantien und Unterstützung aller politischen Ebenen bestätigte. Die Leidenschaft der Politik und des ganzen Landes sei in den Gesprächen rübergekommen. Emotionale Versprechen und das Werben politischer Schwergewichte sind die IOC-Vertreter allerdings gewöhnt. Bei den Mitbewerbern Annecy und Pyeongchang traten Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Südkoreas Präsident Lee Myung Bak als Gastgeber auf.

Am 10. Mai wird der Abschlussbericht der IOC-Prüfer als Orientierungshilfe für die 103 stimmberechtigten IOC-Mitglieder veröffentlicht. dpa

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal