Tausende Syrer auf Demonstrationen

Proteste fortgesetzt / Neue Regierung gebildet

  • Lesedauer: 1 Min.
Trotz Drohungen und Polizeigewalt haben in Syrien erneut Tausende Menschen für Reformen demonstriert.

Damaskus (dpa/AFP/ND). Arabische Fernsehsender und Oppositionelle berichteten, nach dem Freitagsgebet habe es unter anderem in Deir al-Sor, Kamischli, Daraa, Daja und Homs größere Kundgebungen gegeben. Eine Demonstration mit 250 Teilnehmern wurde aus dem Umland der Hauptstadt Damaskus gemeldet. Über neue Zusammenstöße mit Sicherheitskräften wurde zunächst nichts bekannt.

Die Sicherheitskräfte hatten seit Beginn der Proteste vor knapp einem Monat Hunderte von Demonstranten festgenommen. Einige von ihnen wurden im Gewahrsam misshandelt. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen starben durch Schüsse auf Demonstranten insgesamt bereits mehr als 200 Menschen.

Als Reaktion auf die Proteste hatte Präsident Baschar al-Assad die Regierung aufgelöst. Jetzt wurde das neue Kabinett vorgestellt. Der frühere Agrarminister und designierte Ministerpräsident Adel Safar habe eine neue Regierung gebildet, berichtete das Staatsfernsehen. Dem Kabinett gehören 30 Minister an, deren Namen die amtliche Nachrichtenagentur Sana veröffentlichte. Einige wichtige Posten bleiben demnach unverändert, darunter das Verteidigungsministerium, das bei Ali Habib verbleibt, und das Außenministerium unter Führung von Walid Muallem. Der General Mohammed Ibrahim al-Schaar soll Innenminister werden. 13 Minister seien neu, wurde gemeldet.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal