Zeitung: Al Qaida plante weitere Anschläge auf die USA
Nach den Attentaten am 11. September 2001 wurde angeblich auch der Einsatz von Massenvernichtungswaffen erörtert
Washington (AFP/ND). Inzwischen im US-Gefangenenlager Guantanamo inhaftierte Mitglieder des Terrornetzwerks Al Qaida haben nach den Anschlägen vom 11. September 2001 weitere Angriffe auf die USA geplant.
Dabei habe ein kleiner Kreis von Al-Qaida-Mitgliedern um den Chefplaner des Terrornetzwerks, Khalid Sheikh Mohammed, auch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen erörtert, berichtete die »New York Times« am Dienstag unter Berufung auf US-Geheimunterlagen zu Guantanamo, die die Enthüllungsplattform Wikileaks mehreren Medien zugänglich gemacht hatte.
Ein inzwischen in Guantanamo einsitzender Terrorverdächtiger, Saifullah Paratscha, soll angeboten haben, dabei zu helfen, Plastiksprengstoff in die USA zu schmuggeln. Der Sprengstoff sollte demnach in Kleidercontainern versteckt werden. Ein weiteres in Guantanamo inhaftiertes mutmaßliches Al-Qaida-Mitglied sagte den Ermittlern laut der Zeitung, Paratscha habe Al Qaida helfen wollen, etwas »Großes gegen die USA« zu unternehmen.
Paratscha soll auch überlegt haben, biologische oder nukleare Waffen zu besorgen. Er habe aber befürchtet, die Hafenbehörden könnten Nuklearwaffen mit Detektoren aufspüren, zitiert die NYT aus einem US-Dokument. Paratscha soll sich nach eigenen Angaben mit dem als »Vater der pakistanischen Atombombe« bekannten Nuklearforscher Abdul Qadeer Khan getroffen und Aufzeichnungen zu den Auswirkungen von Chemiewaffen auf Menschen bei sich geführt haben.
Der 63 Jahre alte Paratscha ist einer von insgesamt noch 172 Guantanamo-Häftlingen. Sein Anwalt David Remes sagte der NYT, die Annahme, Paratscha habe jemals eine Gefahr für die USA dargestellt oder tue dies noch heute, sei »grotesk«. Sein Mandant habe Herzprobleme und eine schwere Diabetes und habe sich den US-Behörden gegenüber stets kooperativ gezeigt.
Weitere Pläne der Al-Qaida-Mitglieder sahen laut »New York Times« unter anderem Angriffe mit gekaperten Flugzeugen auf die US-Westküste vor.
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