Afrika-Union fordert Ende der Angriffe

Vorwurf: NATO-Einsatz verschärft Lage in Libyen

  • Lesedauer: 1 Min.

Addis Abeba/Rom (Agenturen/ ND). Die Afrikanische Union (AU) hat ein Ende der Angriffe auf libysche Regierungsvertreter und die zivile Infrastruktur des Landes gefordert. Alle Beteiligten sollten weitere Militäreinsätze gegen Mitglieder der libyschen Führung und die »sozio-ökonomische Infrastruktur« Libyens unterlassen, forderte der AU-Friedens- und Sicherheitsrat am Mittwoch in einer Erklärung. Diese würden die Lage verschlechtern und einen internationalen Konsens über das weitere Vorgehen in Libyen gefährden. Mit der Erklärung reagiert die AU auf einen NATO-Luftangriff auf das Büro des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi in Tripolis. Das Gebäude wurde beim Angriff am Montag vollständig zerstört.

Die angekündigte Beteiligung italienischer Kampfflugzeuge an den Luftangriffen in Libyen hat zu einem heftigen Krach in Silvio Berlusconis Regierungskoalition geführt. Er sei gegen diese Entscheidung des Ministerpräsidenten, »mit der wir eine französische Kolonie geworden sind«, erklärte der Chef der rechten Lega Nord, Umberto Bossi. Wie italienische Medien am Mittwoch berichteten, wirft Bossi dem Koalitionspartner vor, einer Pariser Forderung nachgekommen zu sein. Das italienische Engagement werde schwerste Folgen haben und vor allem neue Flüchtlingsströme nach sich ziehen, kritisierte Bossi.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal