Ethikkommission: Atomausstieg bis spätestens 2021 möglich

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Düsseldorf/Frankfurt (epd). Die Ethikkommission zur Atomenergie hält laut Medienberichten einen Ausstieg aus der Kernkraft bis spätestens 2021 für möglich. Laut dem Entwurf für den Abschlussbericht der Kommission sollen die bereits vom Netz genommenen acht Meiler ausgeschaltet bleiben und der weitere Ausstieg schrittweise vollzogen werden, wie unter anderem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochsausgabe) meldete. Der Abschlussbericht der nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima eingesetzten Kommission soll Ende des Monats veröffentlicht werden.

In dem Papier "Deutschlands Energiekonsens - Ein Gemeinschaftswerk Energiezukunft Deutschland" argumentiere die Kommission, die abgeschalteten sieben ältesten deutschen Reaktoren und das Kraftwerk Krümmel könnten ohne Gefährdung der Versorgungssicherheit vom Stromnetz getrennt bleiben. Zudem sollten "die nach den Maßstäben der Reaktorsicherheit als 'sicher' geltenden Anlagen schnellstmöglich in der Reihenfolge ihres verbleibenden Risikos und ihrer Bedeutung im Stromnetz abgeschaltet werden".

Wie "Spiegel Online" unter Berufung auf das Papier berichtete, spricht sich die Kommission für einen "intelligenten" Ausbau erneuerbarer Energien aus. Vordringlich sei aber der Kampf gegen Energieverschwendung. Das Einsparpotenzial liege bei 40 bis 60 Prozent. Zugleich warnte die Kommission vor Zielkonflikten, etwa durch den Zulauf von Atomstrom aus dem Ausland, stark erhöhte Strompreise oder höhere Kohlendioxid-Emissionen.

Laut übereinstimmenden Medienberichten empfiehlt die Kommission, einen "Parlamentarischen Beauftragten für die Energiewende" zu ernennen. Auch die Einrichtung eines "Nationalen Forums Energiewende" werde vorgeschlagen.



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