Von der Leyens stille Reserve

Mütter und Ältere als Fachkräfte der Zukunft?

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Gegen den drohenden Fachkräftemangel setzt die Bundesregierung vor allem auf Mütter und ältere Arbeitnehmer. Sechs Millionen nicht berufstätige, aber erwerbsfähige Frauen sollen in den Arbeitsmarkt integriert werden: Viele sind qualifiziert, gehen aber wegen unzureichender Kinderbetreuung nicht arbeiten. Nach aktuellen Zahlen könnten 2025 bis zu 5,4 Millionen Fachkräfte fehlen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dazu einen Entwurf für ein »Konzept Fachkräftesicherung« zur Abstimmung mit anderen Ressorts in Umlauf gebracht, aus dem die »Süddeutsche Zeitung« zitiert.

In dem Papier stellen acht beteiligte Ministerien und das Bundeskanzleramt dar, wie viele qualifizierte Arbeitnehmer voraussichtlich bis 2025 fehlen und wie der Mangel behoben werden soll. Demnach sinkt das Potenzial an Erwerbspersonen in Deutschland bis 2025 um 6,5 Millionen – und damit auch das Angebot an Fachkräften. Die Eckpunkte hatte von der Leyen schon in der vergangenen Woche öffentlich gemacht – auch, dass die Regierung auf Frauen setzt, die bisher nicht oder nicht in Vollzeit arbeiten. Hier lägen »erhebliche, auch kurzfristig zu mobilisierende Potenziale«, zitiert die Zeitung aus dem Entwurf. Durch mehr Angebote für Kinderbetreuung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ließen sich noch 1,2 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte gewinnen.

Zudem werde die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis 2025 eine Million Arbeitskräfte bringen. Gelänge es, die Quote der Erwerbstätigen über 55 Jahre von aktuell 56 Prozent auf 70 Prozent wie in Schweden anzuheben, sei eine weitere Million Arbeitskräfte zu mobilisieren.

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