Zusätzliche Beiträge für Patienten
Kassen rechnen mit 50 bis 70 Euro im Monat
Berlin (Agenturen/ND). Auf die 71 Millionen gesetzlich Krankenversicherten rollen möglicherweise Zusatzbeiträge von 50 bis 70 Euro pro Monat zu. Diesen Anstieg hält der Kassen-Spitzenverband in den kommenden Jahren für möglich, wie seine Vorsitzende Doris Pfeiffer am Montag sagte. Die Kassen müssten Mehrkosten für Ärzte, Kliniken und Medikamente über Zusatzbeiträge bezahlen. »Von daher ist eine solche Größenordnung denkbar und auch von der Politik gewollt«, so Pfeiffer. Den Aufschlag müssen die Kassen-Mitglieder allein zahlen. Er kommt auf den paritätischen Beitrag nach dem Satz von 15,5 Prozent obendrauf.
Das Bundesgesundheitsministerium wies die Prognose zurück. »Ein Anstieg der Zusatzbeiträge in dieser Größenordnung ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten«, sagte ein Sprecher. »Im nächsten Jahr ist mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag im niedrigen einstelligen Euro-Bereich pro Monat zu rechnen.« Der Anstieg werde sehr moderat verlaufen. Für Geringverdiener greife dann ein Sozialausgleich aus Steuermitteln. Derzeit erheben 13 gesetzliche Kassen Zusatzbeiträge.
Die LINKE bekräftigte ihre generelle Kritik am Zusatzbeitrag. Dieser sei eine »Zeitbombe«, der die solidarische Gesundheitsfinanzierung zerstöre, erklärte ihr Gesundheitsexperte Harald Weinberg.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.