Unionsfraktion mit Sitzungen zu Euro-Hilfen

Mehrere Abgeordnete gegen Griechenland-Kredite

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Die Unionsfraktion im Bundestag wird sich in dieser Woche in mehreren Sondersitzungen mit dem Zustand des Euro und den Hilfen für das krisengeschüttelte Griechenland beschäftigen. Ziel ist nach Angaben eines Sprechers vom Montag ein gemeinsamer Antrag der Koalitionsfraktionen von Union und FDP, über den am Freitag im Bundestag abgestimmt werden soll. Mit dem Beschluss will die Unionsfraktion der Bundesregierung und Kanzlerin Angela Merkel ihre Haltung für die Beratungen des nächsten EU-Gipfels am 23. und 24. Juni in Brüssel deutlich machen.

Hintergrund sind kritische Stimmen in der Union und vor allem in der FDP zu weiteren Griechenland-Hilfen. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Unionsfraktion mit Blick auf die Ausgestaltung des dauerhaften Rettungsmechanismus ESM für eine Beteiligung privater Gläubiger stark machen wird. Es könne nicht sein, dass in Krisen automatisch nur die Staatengemeinschaft eintreten müsse, hieß es in der Fraktion. Zudem wird voraussichtlich auch über die Beteiligung des Bundestags bei künftigen Hilfen diskutiert.

CDU-Haushaltsexperte Klaus-Peter Willsch kündigte in der »Mitteldeutschen Zeitung« an, er wolle weiteren Finanzspitzen für Griechenland nicht zustimmen: »Ich halte es angesichts der Datenlage, die vorhanden ist, für eine Zumutung, über eine Ausweitung des Kreditrahmens zu sprechen; das ist unterirdisch.« Eine Ausweitung sei ein Verstoß gegen europäisches Recht und gegen deutsches Haushaltsrecht. Neben Willsch gelten in der Union unter anderen auch der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler und der CDU-Parlamentarier Karl-Georg Wellmann als scharfe Kritiker der Griechenland-Hilfen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal